1502

 

Am 15.6.1502 wurde der Neubau der Bergedorfer Kirche fertiggestellt.
Zwei Wochen später, am 29.6.1502, am Namenstag von "Peter und Paul" wurde sie als "St. Petri und Pauli-Kirche" durch den Ratzeburger Bischof feierlich geweiht.
(Weitere Informationen in "Kirchen in Stadt und Land - Die hamburgischen Kirchen in Bergedorf, Vier- und Marschlande und Geesthacht / Hrsg.1990)
"St. Petri und Pauli-Kirche

1506

 

…war das alte Gebäude des Amtes Riepenburg in seinen größten Teilen baufällig und wurde abgerissen.
Daraufhin wurden die beiden Verwaltungsbezirke, Bergedorf und Riepenburg, zu einer sog. Hauptmannschaft vereinigt.
Die historische Hauptaufgabe des seit 1420 beiderstädtischen "Schlosses" Riepenburg war, die Elbhoheit und den Zoll zu Eislingen (= Zollenspieker) zu schützen.
Riepenburg

1512

 

Vom 10.11.1512 stammt der Vertrag über die Vereinigung der beiden Ämter Bergedorf und Riepenburg.
Hier legen die beiden Hansestädte Hamburg und Lübeck fest, dass es nur noch das Gesamtamt Bergedorf mit der Verwaltung vom Bergedorfer Schloss aus geben soll. Damit beschreibt die Gründe für die Aufhebung des Amtes Riepenburg: Die historische Hauptaufgabe des Schlosses Riepenburg war, die Elbhoheit und den Zoll zu Eislingen (= Zollenspieker) zu schützen. Da ferner wegen der Kleinheit der beiden beiderstädtischen Ämter (Bergedorf + Riepenburg) die Kosten für die Unterhaltung zweier Festen + zweier Amtmänner zu groß war, erschien eine Vereinigung zweckmäßig. So beschlossen die beiden Städte Hamburg und Lübeck die Riepenburg nach 1506 /12 zu entfestigen und nur die Wirtschaftsgebäude stehen zu lassen. Damit konnte sie auch kein Amtssitz mehr sein; es erfolgte die Vereinigung der beiden Ämter.
Vertrag       Ansehen

1514

 

…wurde die erste Zeitung der Welt gedruckt; sie berichtete von einer Entdeckungsreise nach Brasilien.
Von 1527 stammte das erste Manuskript eines Reporters - Eine "Zeytung" kostete damals 2-4 Pfg., was einer Kaufkraft von 2-4 Mark entsprechen würde.

1517

 

Im Oktober 1517 werden die 95 Thesen Martin Luthers durch seinen Anschlag an der Schlosskirche zu Wittenberg bekannt.

1518

 

… zählt das Städtchen Bergedorf 46 Häuser mit 300 Einwohnern.

1521

 

Am 26.2.1521 gab es eine Sturmflut, bei der weite Teile der Vier- und Marschlande überschwemmt wurden.
Das Wasser lief auch in Bergedorf über die Straßen.

1522

 

…. schrieb Martin Luther: "Die Hamburger begehren Gottes Wort....".
- Das Luther-Denkmal beim Moorfleeter Pastorat erinnert an den Reformator.
Es wurde 1906 gefertigt und stand einst über der Tür der im 2. Weltkrieg zerstörten Luther-Kirche an der Karpfangerstraße; seit 1966 ist es in Moorfleet.
Luther-Denkmal beim Moorfleeter Pastorat

1527

 

Am 29.4.1527 wurden die Marschleute aus Billwärder zum Hamburger Hopfenmarkt befohlen, um dort die Pflastersteine für einen Turnierplatz aufzubrechen. Die Geestleute mussten den Sand für den Platz liefern, der für einen Besuch von König Christian II. in Hamburg angelegt wurde.

1528

 

…wird in Hamburg (Stadt), durch die Berufung Bugenhagens, die Reformation amtlich eingeführt.
Aus diesem Grund heraus führt die Alt-Hamburgische Landeskirche Bugenhagen in ihrem Siegel!
Bugenhagen im Siegel       Ansehen

1529

 

Nach 1529 zieht Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg die acht auf seinem Territorium gelegenen Klosterdörfer:
Börnsen, Escheburg, Fuhlenhagen, Köthel, Mühlenrade, Talkau, Wentorf und Wohltorf ein.
Nun beginnt ein einige Jahrhunderte dauernder Rechtsstreit um die ehem. Klosterdörfer, der erst mit dem Niedergang des Hauses Schleswig-Holstein-Gottorf entschieden wird.

...erwirbt Friedrich I., König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig- Holstein- Gottorf, das Kloster Reinbek.
Wiederbeginn der dänischen Herrschaft.
Die Nonnen ziehen aus dem Kloster aus.
König Friedrich beauftragt Propst Detlef Reventlow mit der Verwaltung des verlassenen Klosters; damit beginnt die Geschichte des "Amt Reinbek".

1530

 

… wendet sich auch Lübeck, zwei Jahre nach Hamburg, der Reformation zu.

1537

 

…erläßt König Christian III. von Dänemark, die unter Mitwirkung des Reformators Johannes Bugenhagen (1485-1558) entworfene Kirchenordnung für Dänemark, Norwegen und die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Erst 1542 wird sie von den schleswig-holsteinischen Ständen akzeptiert

1542

 

…wird die Reformation in Bergedorf durch den hamburgischen Amtmann Ditmar Koel (um 1497-1563) eingeführt. Er stellt bei seinem Amtsantritt auf eigene Kosten Andreas Falkenberg (1520-1602) als ersten lutherischen, also evangelischen Geistlichen für die Bergedorfer Kirche ein.
Zu der Zeit war Bergedorf auch Wallfahrtsort, wie Ludwig Uphoff im bz-Artikel von 1967 schreibt:
Zeitungsartikel       Ansehen

1544

 

…beauftragt Ditmar Koel den hamburgischen Superintendenten Johannes Aepinus (war Schüler Bugenhagens) mit der Erstellung einer Kirchenordnung für das Amt Bergedorf. Ob diese nach 1548, Koel wurde Hamburger Bürgermeister, im Amt noch weitergalt ist nicht erforscht!
Kirchenordnung für das Amt Bergedorf

1545

 

…wurde gleichzeitig mit der Anlage einer Polier- und Sägemühle durch Claus von Emersen, an der damaligen (ersten) Ausmündung des Blickgrabens in den Mühlenkolk / Serrahn, laut Vertrag der schmalere Abfluss auf nun 12 Fuß verbreitert.

1549

 

Am 05.2.1549 wurde, als erste und damit älteste Bergedorfer Zunft, das Amt der Schmiede und Schlosser eingerichtet.

1556

 

Erstmalig 1556 nennt der Amtmann von Holte, in einem Schreiben an den Rat in Hamburg, die Vierlande "De veer Kerspell"
(also: Die vier Kirchspiele). Eine Bezeichnung, die sich später allgemein einbürgerte und aus der "Vier-Lande" und dann "Vierlande" wurde!

1561

 

Anfang Oktober 1521 zog der Hochzeitszug mit Prinzessin Dorothea von Dänemark , zugleich Fräulein von Holstein, von Kopenhagen über die Elbfähre Zollenspieker-Hoopte und Winsen - Lüneburg nach Celle, wo sie am 12 Oktober 1521 den Herzog Wilhelm den Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg heiratete. Außer der Fähre waren extra angeheuerte 19 Schiffer zu entlohnen, die die Hochzeitsgesellschaft mit Begleitpersonen (inkl. ihrer 600 Pferde) über die Elbe brachten. Ende Oktober ging es dann den umgekehrten Weg. - So spendierte Hamburg auf dem Rückweg den Dänen in Bergedorf 600 Liter Bier und vier geräucherte Lachse. Dies zur Verfügung der dän. Königsmutter , damit sie bei ihrem Sohn ein gutes Wort anderen Orts für festgehaltene dänische (?) Schiffe einlegt.

1568

 

…wird der Curslacker Heerweg vom Amtmann Moller, von der Holtenklinke zum Curslacker Deich, erbaut.
Er soll den aus Norden kommenden Ochsentreibern den Weg zur Zollenspieker Fähre verbessern.
Zwei historische Grenzsteine im Bereich Curslacker Heerweg / Rieckweg erinnern noch an die Unterhaltungspflicht.
Die Abschnitte sind nach links und rechts vom Punkt zu lesen (tlw. Rückwärts!).
Karte historische Grenzsteine

Aus dem Jahre 1568 stammt die 12 m lange und auf Leinwand geklebte Handzeichnung "Elbkarte von Melchior Lorichs", die Hamburgs Rechte, gegen Lüneburg, an der Elbe vor dem Reichsgericht beweisen sollte. Text auf der farbigen Karte: "Melchoir Lorichs flensburgensis Holsatus antiquitatis studiosissim: faciebat Ao.Christi MDLXVIII Calend: Mart:" Das Original befindet ist im Hamburger Staatsarchiv im Melchior-Lorichs-Saal ausgestellt.


Elbkarte von Melchior Lorichs       Ansehen

1570

 

Am 01.11.1570 brachen bei der "Allerheiligenflut" die Deiche im Alten Land, in Stillhorn, Moorwerder sowie in den Vier- und Marschlanden.

1575

 

Aus dem Jahre 1575 stammt eine weitere von Melchior Lorichs gefertigte Karte; sie zeigt die Vierlande. Die farbige Darstellung ist "gewestet" und befand sich bis 1874 im Archiv der Stadt Bergedorf. (Abgebildet in "Hamburg in historischen Karten - 1528 bis 1920" / Hrsg. 2009)

>> siehe auch unter "Karten" > Vierlandenkarte von 1575

1578

 

…wird als erster nachgewiesener Pächter für das Gut Nettelnburg (100 Morgen groß) Cornelius Johansen geführt; ab 1584 Paull Burmester,...
Vertrag       Ansehen

1583

 

Vom 21.2.1583 stammt die "Ordnung für Bill- und Ochsenwärder" , die sich gegen das übermäßige Festessen bei Hochzeiten, Kindtaufen etc. als auch gegen den Kleiderluxus wendet.


Am 18.3.1583 wurde Abelke Bleken aus Ochsenwerder, auf Anstiftung des Landvogts Dirk Gladiator / Ochsenwerder, in Hamburg als Hexe verbrannt.
Die reiche Bauerntochter bewirtschaftete ihren Hof nach dem Tod der Eltern allein, verarmte und geriet ins Abseits. Laut den Verhörprotokollen gestand sie unter der Folter, mit dem Teufel im Bunde zu sein. Sie habe auch dem Vogt Gladiator eine Krankheit angehext, nachdem er bei ihr gepfändet hatte.

1584

 

Am 15.1.1584 brach bei Altengamme der Deich.
Dadurch entstand das "Borghorster Brack". Es ist heute ein beliebtes Angelrevier.
Luftbild von Gerd Hoffmann

1589

 

Auf dieses Jahr -1589- beruft sich die "Bergedorfer Schützengesellschaft von 1848" als ihr Ursprungsjahr. Geschossen wurde damals mit Armbrust und Pfeil auf einen hölzernen "Papagoi". Die Frese-Karte von 1593 zeigt den Standort der Papagoi-Stange auf dem Gojenberg; die frühe Schützenkette von 15898 mit dem Papagoi von 1592 und dem Becher von 1621 befinden sich im Bergedorfer Museum.
Bergedorfer Schützengesellschaft von 1848

1590

 

…wurde zwischen Zollenspieker und Bergedorf eine Kutsche mitsamt Fahrgästen und Besatzung verschleppt!
Das schreibt eine Hamburg-Chronik von 1696.

1592

 

Gilt als das Gründungsjahr der "Vierländer Schützengesellschaft";sie ist auch auf dem silbernen Papagei von 1601 der Neuengammer Schützenkette eingraviert.

1593

 

…meldete der BD Amtmann Johann Schulte im Visitatonsrezess, dass es ihm an Brennholz mangele, da er nun auch im "Faßmerstal" die Waldbestände erschöpft seien; die Frese-Karte zeigt auch deutlich die Rest-Stubben am Bergedorfer Geesthang. Weiter schrieb er, dass lediglich in den "Hachter Bergen" (bei Geesthacht) stünde noch Holz, dessen Transport nach Bergedorf aber Probleme aufwerfe.


Am 16.10.1593 wurde die erste Bergedorf-Karte, angefertigt durch den Artilleriemeister des Schlosses, Hans Freese fertig. Sie zeigt das Städtchen und den Geesthangbereich bis zur östlichen Landesgrenze in Form einer farbigen Ansichtszeichnung (Abgebildet in "Hamburg in historischen Karten - 1528 bis 1920" / Hrsg. 2009).

>> siehe auch unter "Karten" > Bergedorf-Karte von 1593

 
     
     

HINWEIS:
Die für diesen Zeitabschnitt ausgewählten Chronikdaten lieferte das "Archiv Ludwig Uphoff".
Trotz großer Sorgfalt bei der Erstellung der Datenbank-Inhalte, muß vor einer weiteren Nutzung die Richtigkeit nochmals überprüft werden.