1990

 

Am 3.1.1990 wurden die nun 220 DDR-Aus- und Übersiedler, die seit dem 13.11.1989 in der einen von zwei Bezirkssporthallen am Ladenbeker Furtweg (Gewerbeschulzentrum / Bergedorf West) lebten, in die Bundeswehr-Kasernen nach Jenfeld und Harburg verlegt. Die Halle war nun wieder für die Sportler frei.
Luftbild

Am 3.2.1990 wird beim Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus
Boberg der ADAC-Rettungshubschrauber stationiert. Das Luftbild von 2009 zeigt das Krankenhaus mit dem daneben liegenden Hubschrauberlandeplatz.
Luftbild

Am 12.2.1990 fand in der großen Baugrube Vierlandenstraße / Holzhude die Grundsteinlegung für das hier geplante "Treff-Hotel" statt.
Treff-Hotel

Ab 15.2.1990 wird die "Mecklenburger Anzeigen und Nachrichten", als erste private Zeitung in der (Noch-) DDR bei der bz-Buchdruckerei Ed. Wagner (Curslacker Neuer Deich) gedruckt.

Am 28.2.1990 erreichte der Elbwasserstand, bei der vierten Sturmflut innerhalb von 48 Stunden, mit 5,70 m über NN die gleiche Höhe wie die große Februar-Flut von 1962. Die zwischenzeitlich erbauten neuen Deiche und Hochwasserschutzanlagen hielten stand und schützten das hinterliegende Gebiet.

Am 5.3.1990 Errichtung der ersten zwei von insgesamt 46 Wohncontainern im "Pavillon-Dorf" an der Rothenhauschaussee. Hier sollen anstatt in den Turnhallen etc. bis zu 420 Aus- und Übersiedler "vorrübergehend" Unterbringung finden. Am 3.5.1990 Einzug der ersten Bewohner.
Luftbild

Am 18.4.1990 war die offizielle Eröffnung des 3. Kindertagesheims in Neu-Allermöhe , Träger die AWO, am Rosa-Schapire-Weg durch Schulsenatorin Raab und Bezirksamtsleiterin Chr. Steinert.

Am 10.6.1990 fand die Enthüllung des bronzenen Denkmals "Die Marktschreier Gerda und Heinz" von János Enyedi am Rande des Lohbrügger Marktplatzes statt. Viele Bürger hatten Gelder für den Guß der beiden typischen und bekannten Markt-Figuren "dazugegeben", da die Hamburger Kulturbehörde die Arbeit zuerst nicht fördern wollte. Die Figur hatte er schon 1979 geschaffen!
Lohbrügger MarktplatzDie Marktschreier

Am 7.4.1990 war die 8monatige Restaurierung der (ehem. Vierländer Eisenbahn-) Brücke von 1911 über die Gose-Elbe abgeschlossen. So wurde sie am 23.6.1990 mit einem Bürgerfest wieder eingeweiht. Diese sog. "Hein-Wulff-Brücke" beim Achterdiek stellt hier die kurze Verbindung zwischen Neuengamme und Kirchwerder her.
Achterdiek sog. "Hein-Wulff-Brücke"

Am 26.8.1990 starb Heinz Blumenthal, bekannter langjähriger Journalist der bz-Lokalredaktion und stellv. Chefredakteur, krankheitsbedingt im Alter von 58 Jahren.

Am 1.9.1990 besetzten 30 Jugendliche 13 Stunden lang das leerstehende ehem. "Kaffee Möller", Alte Holstenstraße, um gegen den Abriss des alten Gebäudes zu protestieren. Der Neubesitzer des Grundstücks Jörn Eckermann will hier einen Neubau errichten lassen. Die erhaltenswerte historische Inneneinrichtung stiftet er im Juni 1990, nach Vermittlung durch G.Hoffmann, dem Bergedorfer Museum.
Kaffee Möller Kaffee Möller

Seit Anfang Oktober 1990 arbeiten Restauratoren an der Freilegung eines alten Deckengemäldes ( von 1927) in der Eingangshalle des Rathauses. Anschließend wurde noch ein Nachbau der ehem. Art-Deco-Beleuchtung eingebaut.
Deckengemälde von 1927 in der Eingangshalle des Rathauses

1991

 

Am 14.1.1991 gab die Umweltbehörde, aufgrund ihrer Dioxin-Messungen, die hohe Verseuchung der Bille-Siedlung (Moorfleet) bekannt. Betroffen sind ca. 1000 Bürger in 240 Gebäuden. Umweltsenator Kubier empfahl den Siedlern fortzuziehen. Der Senat will 100 Mill.DM bereitstellen, um die betroffenen Häuser aufzukaufen. Am 22.1.1991 wird der ehem. Staatsrat Hans-Jürgen Reimann zum Senatsbeauftragten für die Bille-Siedlung benannt. Er soll als Vermittler zwischen der Verwaltung und den Siedlern tätig werden.

Am 24.1.1991 fand die Fusion der Liedertafeln "Melodia von 1887" aus Spadenland mit der "Frohsinn von 1890" vom Gauort zu einem gemeinsamen Männerchor statt.

Am 13.2.1991 war die Eröffnung des ersten Dialysezentrums für Bergedorf - und damit auch in Hamburgs Osten - in der Bergedorfer Schloßstraße, in ehemaligen Räumen der Tabakfabrik Rödinger.

Am 4.3.1991 beginnt der Abriss des Gebäudes des historischen Cafes "Kaffee Möller" in der Alten Holstenstraße (geplant ist ein Neuaufbau der Einrichtung im Schloss).
Kaffee Möller

Im März 1991 wird Sigrid Hänel zur 1. Vorsitzenden des Bergedorfer Bürgervereins gewählt und damit zur ersten weiblichen Vorsitzenden seit Gründung des Bürgervereins im Jahre 1847. Ihr Vorgänger von 1983 bis 1991, Jürgen Riepe, übernimmt einen der Beisitzerposten.
Sigrid HänelAnsehen

Am 14.3.1991 bewilligt die Bürgerschaft 16 Mill.DM zusätzliche Mittel für die Umsiedlung von Bewohnern aus der schadstoffverseuchten Bille-Siedlung Moorfleet.

Am 15.3.1991 Fertigstellung der eine lange Zeit umstrittenen teilverschiebbaren Fußgängerbrücke im Zielbereich der Ruder- und Kanu-Regattastrecke im Wasserpark Dove-Elbe (im Plan bei Nr.6).
Luftbild

Am 9.4.1991 bewilligt der Senat Gelder für den Einbau des ehem. Kaffee-Möller-Inventars in Erdgeschoßräume des Bergedorfer Museums.

Am 11.4.1991 zieht das Archiv der "Hasse-Gesellschaft" als Mieter in das Geburtshaus des Komponisten Joh.Ad. Hasse ein. Das "Hasse-Haus", Alte Holstenstraße 79, wird damit Sitz einer Forschungsstelle.
Hasse-Haus

Am 11.4.1991 Einweihung des Feuerwehr-Teils von Bergedorfs großer Zentralwache für Feuerwehr und Polizei, am Sander Damm. Die Polizei, nebst Kripo, zieht nach Aufstockungsbauarbeiten später ein.
Zentralwache für Feuerwehr und Polizei

Seit dem 7.6.1991 steht westl. des Oortkatenwegs die erste Windenergieanlage (Nabenhöhe 32,7 m; Rotordurchmessser 24,6 m) auf Hamburger Gebiet. Betreiber sind Jens Heidorn und Klaus Soltau. Dieses kleine Windrad liefert Strom für umgerechnet ca. 75 Haushalte! 1998 wurden auf der südlichen Seite des Ochsenwerder Landscheidewegs weitere und bis 70 m hohe Windräder aufgestellt.
Windenergieanlage

Am 30.6.1991 schloss das "Zollenspieker Fährhaus" seine Pforten. Die letzte Wirtin, des städtischen Gebäudes, war Martha Mattis. 1995/96 erfolgten dann große Umbauarbeiten durch einen Neubesitzer.

Am 23.8.1991 Wiedereinzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergedorf in die Wache Chrysanderstraße. Die FFW war ab 1976 am Grabendamm stationiert; das Chrysanderstraßen-Gebäude wurde durch den Auszug der Berufsfeuerwehr frei.
Freiwilligen Feuerwehr Bergedorf

Am 29.8.1991 leben im Bezirk Bergedorf nun 100.000 Einwohner. Die 3 Monate alte Katharina Bedel war der Jubiläumsbürger. Der Bezirk ist weiterhin der mit den wenigsten Einwohnern.

Am 20.9.1991 brannte das Kulturheim Mittlerer Landweg ab. Das Feuer wurde gegen 2 Uhr entdeckt. Am 31.7. 1993 wurde ein Neubau eingeweiht.

Am 11.12.1991 stellt das Geologische Landesamt Hamburg, im Spiegelsaal des Rathauses, die erste "Geologische Karte" für den Bergedorfer Bezirk vor. Das Blatt "Bergedorf 2527" enthält eine Kartensammlung (M 1:25.000) sowie einen Textband.
Geologische Karte Ansehen

1992

 

Ab 1.1.1992 ist Neu-Allermöhe-Ost eine eigenständige ev.-luth. Kirchengemeinde. Die "Franz-von-Assisi-Gemeinde" ist von der Muttergemeinde "St.Christophorus Bergedorf-West" laut Beschluss der Kirchen-Synode abgetrennt worden.

Am 27.3.1992 fand die Verabschiedung des Wentorfer Jäger-Bataillons 66 im Spiegelsaal des Bergedorfer Rathauses statt. Der letzte Kommandeur war Oberstleutnant Manfred Graumann.

Am 8.4.1992 fand die Grundsteinlegung der Europazentrale des japanischen Uhrenkonzerns "Citizen" im Gewerbegebiet Allermöhe, im Beisein des jap. Generalkonsuls Fukuda und des Wirtschaftssenators Prof. Krupp, statt.

Am 13.4.1992 Spatenstich für "Allermöhe II" (geplant sind = 4500 Wohnungen), bald als "Neu-Allermöhe-West bzw Neuallermöhe-West" bezeichnet, durch Bausenator Eugen Wagner. Das gezeigte Luftbild stammt vom 20.10.1992 und zeigt die beiden Baugebiete zwischen der Eisenbahnstrecke und der südlicher gelegenen Autobahn A25.
Allermöhe II

Am 20.4.1992 begannen die Arbeiten zur Aufhöhung des Hauptdeiches, im Raum Zollenspieker und Kirchwerder-Sande.

Ab 1.5.1992 ist das "Museum für Bergedorf und die Vierlande" eine, mit eigenem Etat ausgestattete Abteilung des "Museum für Hamburgische Geschichte". Bis dahin war es nur eine Außenstelle.
Museum für Bergedorf und die Vierlande

Am 11.5.1992 fand die Bauübergabe des , durch "Arbeit + Lernen Hamburg" restaurierten alten Bahnhofs von 1842, Neuer Weg 54, durch Kultursenatorin Dr. Chr. Weiss statt. Zeitgleich begann auch die Festwoche "150 Jahre Eisenbahn Hamburg-Bergedorf" mit Jahrmarkt auf und an Frascati sowie eisenbahnbezogene Ausstellungen.
Anlässlich "150 Jahre Eisenbahn Hamburg-Bergedorf" wurden vom Vermessungsamt Hamburg Reprints der historischen amtlichen 1:4000er-Karten zwei Bergedorfer Blätter sowie ein Geesthachter Blatt herausgegeben und u.a. im restaurierten "Alten Bahnhof" verkauft.
Bahnhofs von 1842, Neuer Weg 54
Bahnhofs von 1842, Neuer Weg 54

Am 21.5.1992 war die Schlüsselübergabe der letzten behindertengerechten Wohnungen in Neuallermöhe-Ost. Am 21.5.1992 war auch das Richtfest der Arbeitsstätte "Elbe-Werkstätten" für 150 Arbeits- und Ausbildungsplätze am Rahel-Varnhagen-Weg.(Grundsteinlegung 28.8.1991)

Nach rund 18 Jahren, am 9.6.1992, kehrt der 1974 aus dem Bergedorfer Museum gestohlene silberne und innen vergoldete Schützenbecher von 1621 aus Paris zurück. Die Museumsleitung hatte ihn in Bonn in Empfang genommen.
Schützenbecher von 1621

Am 9.9.1992 fand die große Einweihung des Fernmeldezeugamt im Gewerbegebiet Allermöhe, Rungedamm, statt. Richtfest war am 8.9.1989.

Am 10.6.1992 um 15 Uhr begann am Fleetplatz in Neu-Allermöhe das Richtfest auf der ev. Kirchenbaustelle für das Gemeindezentrum Franz-von Assisi.
Richtfest auf der ev. Kirchenbaustelle für das Gemeindezentrum Franz-von Assisi

Am 13.6.1992 war, nach längerer Bauzeit, die Eröffnung der Fußgängerzone "Alte Holstenstraße" zwischen Bergedorfer Kirche und Weidenbaumsweg; mit kleinem Straßenfest und Spielangeboten.
Alte Holstenstraße

Am 15.7.1992 wurde in Lohbrügge-Nord der bisher 82 m hohe Schornstein (errichtet 1963) des Favorit- Fernheizwerkes am Havighorster Weg auf 43 m gekürzt. Mit einem weitausreichenden Spezialkran wurde das obere Teilstück abgenommen. Die urspr. Höhe war notwendig, da bis 1989 Heizöl verfeuert wurde; danach war auf Erdgas umgestellt worden und die große Höhe nicht mehr erforderlich.

Am 9.8.1992, dem 50.Todestag der Namensgeberin, war Glockenweihe für die kath. Edith-Stein-Kirche in Neuallermöhe-Ost. Die Einweihung des Kirchenzentrums fand erst am 31.1.1993 statt! Die neue Glocke ziert eine Kopie des Madonnenreliefs der ehemaligen Hamburger-Dom-Glocke "Celsa" von 1487. Diese hängt seit 1804 in der ev.-luth. Kirche zu Altengammer.
Glocke

Am 10.8.1992 verstarb Dr. hc Kurt A. Körber im Alter von fast 83 Jahren. Durch seine Hauni-Werke (Zigarettenmaschinen und viele andere Produkte), seine Sponsorentätigkeit sowie dem von ihm 1961 gegründeten "Bergedorfer Gesprächskreis" sind seine Produkte und sein Engagement weltweit bekannt. Die 1970 vor dem Schloss aufgestellte Löwin, eine Bildhauerarbeit von Robert Schneller, steht als Symbolfigur für den dort viele Jahre tagenden Gesprächskreis.
Löwin

Am 28.8.1992 Sanierungsbeginn von Flächen in der Bille-Siedlung Moorfleet; so sollen rund 60% der Siedlungshäuser abgerissen werden. Auf den frei gewordenen nördlichen Flächen entstand ein Golfplatz, andere Flächen würden neu hergerichtet.
Golfplatz

Am 9.9.1992 fand die Einweihung des Fernmeldezeugamts im Gewerbegebiet Allermöhe , Rungedamm, statt.

Am 9.9.1992 fand, in festlichem Rahmen, die Vorstellung der im Bergedorfer Museum eingebauten, und von Jörn Eckermann gestifteten, ehem. Kaffee-Möller-Inneneinrichtung statt. Die Einbaukosten übernahmen Stiftung Denkmalschutz Hamburg, Bezirksversammlung, Senat und Einzelspender.
ehem. Kaffee-Möller-Inneneinrichtung

Am 11.9.1992 fand der offizielle Einzug der "Freiwillige Feuerwehr Bille" im alten Gebäude der Feuerwache Chrysanderstraße statt; viele Bürger nahmen daran teil.

Am 21.9.1992 zog die Schutz- und Kriminalpolizei Bergedorf in die neue Zentralwache Ludwig-Rosenberg-Ring / Sander Damm ein. Bis dahin gab es beiden Polizeireviere Bergedorf (Wentorfer Straße) und Lohbrügge (Lohbrügger Landstraße) sowie die Bergedorfer Kripo in Billstedt.
Zentralwache

Ab 16.11.1992 zogen die ersten Asylbewerber verschiedenen Nationalitäten in die ersten von 10, im Schnellbauverfahren erstellten vorgefertigten, norwegischen Holzhäuser westlich Curslacker Neuer Deich ein. Am 27.11.1992 fand die Einweihung des Pavillondorfes, genannt "Curslack 80", durch Sozialsenator Runde statt. Der zweite Bauabschnitt wurde dann am 3.6.1993 eröffnet.

Schnellbauverfahren erstellten vorgefertigten, norwegischen Holzhäuser westlich Curslacker Neuer Deich

Um den 16.11.1992 fand die Unterquerung der Dove-Elbe mit 8 Gas- und Stromkabelrohren in Richtung Reitbrooker Erdgasspeicher statt. Dieses umweltschonendeArbeitsverfahren war ein französisch-amerikanisches Pilotprojekt.

Am 24.11.1992 war die Sanierung und Rückverwandlung der Fassade des Gebäudes Sachsentor 26 (damals: Schlachterei Städele) in seine ursprüngliche historische Form, (Klassismus-Stil) abgeschlossen.
Sachsentor 26

1993

 

1993 begann Hein Gas mit der Sanierung des alten Gaswerk-Geländes an der Kampchaussee (gegenüber von HAUNI). Von 1907 bis in die 1940er Jahre wurde hier aus Steinkohle Stadtgas hergestellt. Bei der Verkokung und bei der Reinigung der Rohgasmasse entstanden Stoffe wie Teer, Benzol, Tuluol + Blausäure sowie div. Schwermetalle, die damals aus undichten Leitungen oder überlaufenden Kesseln in den Boden drangen. Das Altgelände wird bis ca. 2002 saniert per Bodenaustausch und abgesaugter Bodenluft.


Am 31.1.1993 fand die Weihe des neuen Gemeindezentrums Edith-Stein-Kirche durch den kath. Weihbischof für Hamburg Jaschke statt. Die Kirche liegt am ABC-Center in Neu-Allermöhe.
 Edith-Stein-Kirche  Edith-Stein-Kirche


Am 24.3.1993 war die Enthüllung der vom Ehepaar Brendel gestifteten Hasse-Plakette an der Straßenseite der renovierten Hasse-Aula, Hassestraße. Die ovale Bronzeplakette schuf der Bergedorfer Kunsterzieher Hartmut Wolf. Die Aula wurde am 26.3.1993 mit einem Festkonzert wieder eingeweiht. Auch die von Adolf Hempel restaurierten großen alten farbigen Buntglasfenster erhielten ihren alten Platz.
 Hasse-Aula


Am 5.4.1993 erhielt der neue Bahnhofsvorplatz im ABC-Einkaufzentrum in Neu-Allermöhe-Ost den Namen “Edith-Stein-Platz”. Am 26.5.1993 enthüllte Bezirksamtsleiterin Christine Steinert das neue Straßenschild . Gleichzeitig informierte die anliegende kath. Kirche in ihrer Vorhalle über die Namensgeberin, die kath. Ordensfrau Edith Stein (1891-1942).
 Edith-Stein-Platz


Am 7.7.1993 eröffnet Sozialsenator Runde das Aussiedler-Pavillondorf „Hirtenland“, nördlich des Reinbeker Redder für ca. 360 Bewohner; es ist das 3. Bergedorfer Pavillondorf.


Am 31.7.1993 fand die Einweihung des neuerbauten Kulturheims Billwerder, Mittlerer Landweg 78 statt. Dessen Vorgängerbau wurde am 20.9.1991 durch Feuer vernichtet. Architekt des Holzbaues war.


Am 23.8.1993 wird die neue Stadtteilbegegnungsstätte WESTIBÜL, im Einkaufszentrum Bergedorf-West, seiner Bestimmung übergeben. Aus einem ehem. Lebensmittelgeschäft wurde eine moderne und für alle Bürger offene Stätte mit Mittagstisch, Cafe, Veranstaltungssaal sowie vielen umfangreichen Gruppenangeboten - betrieben von der Arbeitsgemeinschaft Bergedorf-West e.V.


Am 31.8.1993 fand im Serrahn-Hafen die Enthüllung des „Mann auf der Boje“ statt. Dieser ist Teil eines Gesamtkunstwerks von 4 auf Hamburger Gewässern installierten Skulpturen des Künstlers Stephan Balkenhol.
 Mann auf der Boje


Um den 23.9.1993 wurde zwischen Ochsenwerder-Gauert und Bullenhusen ein 820 m langer Düker für die unter der Strom-Elbe verlegte Erdgas-Hochdruckleitung verlegt, die aus dem Dollart-Ems-Gebiet zum Erdgasspeicher Allermöhe-Reitbrook führen soll.


Am 30.9.1993 fand die Einweihung des größten deutschen Güterbahnhofs für den DB-Ladeverkehr (vom LKW auf die DB ) durch Bürgermeister Voscherau am S-Bahnhof Billwerder-Moorfleet statt. Baubeginn für den „Huckepack-Bahnhof“ war im März 1991.
 Huckepack-Bahnhof


Am 2.10.1993 war die Einweihung des neuen Post-Frachtzentrum-Rohbaues am Rungedamm, gegenüber des Fernmeldezeugamtes, im Gewerbegebiet Allermöhe.


Am 3.10.1993 fand die Einweihung der „Franz-von-Assisi-Kirche“ mit Gemeindezentrum durch Bischöfin Maria Jepsen, am Todestag des Namensgebers, mit zahlreichen Besuchern und Gemeindemitgliedern aus Neu-Allermöhe statt.
 Franz-von-Assisi-Kirche


Um den Jahreswechsel 1993/94: Am 29.12.1993: zum 3. Mal innerhalb eines Jahres wurde ein Brandanschlag auf die Gesamtschule Lohbrügge, Binnenfeldredder, verübt. Am 31.12.1993 , kurz vor Mitternacht, wurde zum 4. Mal Feuer in einer Lohbrügger Schule gelegt. Diesmal brannte es in der nebenstehenden Turnhalle der Schule Leuschnerstraße, am Lohbrügger Markt. Und dann am 9.1.1994 ein erneuter Brandanschlag (der 5. in kurzer Zeut) auf eine Lohbrügger Schule. Die kleine alte Turnhalle der Leuschnerschule erhielt Brandschäden.

1994

 

Am 28.1.1994, nachmittags, ließ eine schwere Sturmflut die Elbe in Hamburg auf einen Höchststand von 6,02 m über NN steigen. Mehr als 1000 Helfer rückten bis 18.30 Uhr zu insgesamt 127 Einsetzen aus. In der Hansestadt hieß es für den gesamten Hafenbereich Land unter. Orkanartige Böen bis Stärke 10 knickten zahlreiche Bäume um. - Nur am 3./.4. Jan.1976 stand das Wasser höher (= 6,45m ü.NN)


Am 25.2.1994 wurden das Atelierhaus für 9 Maler und Bildhauer am Möörkenweg durch Kultursenatorin Christine Weiss eröffnet. Damit war die „Umwandlung“ des ehem. Tanzlokals „Billtal-Hotel“ (Lage: Daniel-Hinsche-Str. / Möörkenweg) über eine Maschinenfabrik und Lagerräumen zum „Bergedorfer Künstlerhaus“ abgeschlossen.


Am 15.3.1994 erfolgte die Neuaufstellung des renovierten Grabsteines von Rektor Ritter , im Rahmen einer kleinen Feierstunde auf dem Alten Friedhof, durch die von ihm mit gegründeten Alt-Bergedorfer Vereine: Bergedorfer Liedertafel von 1838 und Bergedorfer Bürgerverein von 1847. Der Grabstein war gebrochen und lagerte bis dahin auf dem Bauhof des Bezirksamtes. Liedertafel und Bürgerverein übernahmen die Restaurierung.
 Renovierten Grabsteines von Rektor Ritter


Am 28.6.1994 startet das neue Lohbrügger Kulturzentrum “Lola” in der ehemaligen Polizeiwache, Lohbrügger Landstraße.
 Kulturzentrum Lola


Ab 1.7.1994 gelten für ganz Deutschland neue fünfstellige Postleitzahlen. So liegt Bergedorfs Rathaus im Postleitzahlenbezirk “21029 Hamburg” und hat ein Postfach unter “21027 Hamburg”.
 PLZ


Am 15.8.1994 erfolgte die Inbetriebnahme eines Pilotprojekts, Umwandlung von Bio-Abfall in Bio-Gas, auf dem Gelände der Stadtreinigung hinter dem alten Bergedorfer Klärwerk, Curslacker Neuer Deich, durch Umweltsenator Vahrenholt.


Am 1.9.1994 beginnt mit dem ersten Spatenstich von Bürgermeister Henning Voscherau der offizielle Baubeginn für Neu-Allermöhe II , dem später als Neu-Allermöhe-West oder auch Neuallermöhe-West bezeichneten großen Wohnungsbauprojekt in der Marsch . Man spricht von 3800 geförderten Sozialwohnungen und weiteren 2000 WE bei privaten Bauherren; als Reihenhäuser etc. Das erste schon fertige Bauwerk ist die weit ausladende Bügelbrücke über das neu geschaffene Allermöher Bahnfleet.
 Neu-Allermöhe II


Am 3.9.1994 erhält die Allermöher Kirche eine neue Glocke, der geschmückte Ackerwagen mit Glocke wurde durch Allermöhe und Reitbrook gezogen.


Am 9.9.1994 schaltet sich der Bergedorfer Bürgerverein in die parlamentarische Diskussion “Eine Bergedorfer Straße soll Körbers Namen tragen” ein. Geschichtsbewußte Bergedorfer mahnen, der historische Straßenname dürfte nicht verschwinden. Die SPD-Parlamentarier wollen die Kampchaussee umwidmen; der Bürgerverein schlug vor, den am Hauni-Werk vorbeiführenden den Sander Damm (zwischen Bergedorfer Straße und Curslacker Neuer Deich) umzubenennen, denn hier müsste nur ein Anlieger (Auto Hudemann) seine Adresse ändern und nicht unzählige Kampchaussee-Bewohner. Im November 1994 wird das politische Projekt (still und leise erst einmal) fallengelassen...


Am 20.9.1994 geht, durch Verkauf der Stadt, der Lohbrügger Wasserturm in den Sander Tannen in den Besitz des Börnsener Autohändlers Peter Schwalm über. Der will das Wahrzeichen sanieren und die vorhandene Kneipe weiter betreiben lassen. Am 1.7.1995 begann der neue Eigentümer mit der Sanierung.
 Lohbrügger Wasserturm


Am 22.9.1994 fand vor der St.Petri+Pauli-Kirche der erste Bergedorfer Wochenmarkt mit Produkten aus “kontrolliert biologischem Anbau” statt.


Am 24.10.1994 steht in der bz: Nach der GAL hat sich nun auch die Statt Partei gegen den Vorschlag entschieden, die Kampchaussee in Körberallee umzubenennen. Beide Parteien wollen nun den Sander Damm (Vorschlag des BBV von 9.1994) zu Körbers Ehren neu taufen. Die CDU hat einen neuen Vorschlag ersonnen, den sie aber noch geheimhält. Die SPD berät heute.


Anfang November 1994 stellt Gerd Hoffmann sein Buch „Bergedorf bei Hamburg - Eine reichillustrierte Stadtteilgeschichte“ in einer Veranstaltung des Bergedorfer Bürgervereins vor. Die erste Auflage erschien 1986; diese ist eine stark erweiterte 2. Auflage mit nun 180 Seiten Umfang und über 200 Abbildungen, davon 96 in Farbe. Zwischen 1985 und 1994 erschienen im Verlag von Hans-Joachim Hower fünf von Hoffmann entwickelte „Bücher zur Bergedorfer Geschichte“.
 Bergedorf bei Hamburg - Eine reichillustrierte Stadtteilgeschichte


Am 19.11.1994 fand die Einweihung der neuen Turnhalle bei der Schule Altengamme, Kirchenstegel, mit einem Fest-Programm des SV-Altengamme statt. Der Verein hatte für den Erweiterungsbau die Finanzierung betrieben.


Am 24.11.1994 wurde das große Post-Frachtzentrum Hamburg im Gewerbegebiet Allermöhe in Betrieb genommen. Über 200.000 Postpakete sollen hier täglich umgeschlagen werden. Es ist 1994 das größte von insgesamt 33 Zentren in der Bundesrepublik. Der Paket-Großversand begann erst am 6.3.1995.


Am 8.12.1994 hat die Senatskommission für Stadtentwicklung, Umwelt + Verkehr die weiteren Weichen für die Entwicklung in Bergedorfs Westen gestellt: Auf 200 ha in Billwerder- Ost sollen ab 1998 nun Wohnungen (50 ha), Gewerbegebiet (25ha), Dienstleistungszentren ( 7 ha) + Grünflächen (28 ha) und am Mittleren Landweg nochmals Wohnungen (24 ha), Gewerbegebiet (40 ha),+ Grünflächen (11 ha) entstehen. Insgesamt ca. 3000 WE. Planungsteams sollen jetzt ein Struktur-Konzept erarbeiten...


Am 16.12.1994 fand die Einweihung der centrumsnahen Altenwohnanlage (48 WE) der St.Johannis-Stiftung an der Vierlandenstraße / Holzhude, mit einem Festgottesdienst der „Ritter des Johanniter-Ordens“ in St.Petri+Pauli, statt.


Am 23.12.1994, gegen 11 Uhr, schlossen sich nach mehr als 30 Jahren die Tore der Bose-Bergmann - und der Bismarck-Kaserne in Wentorf.
 Kaserne

1995

 

Am 20.2.1995 erscheint die "Bergedorfer Zeitung" in neuer Gestaltung. Auch der Zeitungskopf wurde verändert, so verschwand hier das alt bekannte Bergedorfer und Stormarner Wappen unter der Kopfzeile. Der "modernere" Titel scheint mit einer Bandzugfeder geschrieben zu sein.

Am 25.4.1995 erfolgte, nach langen und schwierigen Verhandlungen mit Behörden und Dienststellen, der erste Spatenstich für den Bau von vorerst 6 Windkraftmühlen, als Windpark, in den Vierladen.

Zum 2.5.1995 war der Umbau des Dokumentenhauses zum Gedenkhaus mit "Halle der Namen" abgeschlossen. Der 80 qm große Raum wird, nach einem Entwurf von Thomas Schütte /Düsseldorf, künstlerisch gestaltet: so tragen lange weiße Stoffbahnen die Namen der hier umgekommenen Opfer. Weiter stehen 7 Pulte mit den Totenbüchern im Raum. Der Umbau hat 200.000,- DM gekostet; 50.000.- DM hat die örtliche Initiative "Ein Gedenkraum für Neuengamme" selbt gesammelt.
Dokumentenhauses zum Gedenkhaus mit "Halle der Namen" Dokumentenhauses zum Gedenkhaus mit "Halle der Namen"

Am 26.5.1995 kaufte Bodo Sellhorn von der Stadt Hamburg das historische "Zollenspieker Fährhaus". Er will es sanieren und als Gast- und Ausflugsstätte erhalten. Geplant ist ein Hotelanbau. - Die historische Postkarte zeigt das Fährhaus mit Personen, die auf der zugefrorenen Elbe beim spazieren gehen.
historisches "Zollenspieker Fährhaus"

Am 8.6.1995 Abriss der alten Eisenbahnbrücke über die Bille am Möörkenweg, wegen Bau einer neuen breiteren Brücke für die DB-Gleiserweiterung. Das Foto zeigt den Bahnübergang und die Fußgängerbrücke in den 1950er-Jahren.
Bahnübergang und die Fußgängerbrücke in den 1950er-Jahren

Am 24.7.1995 ziehen die ersten Bewohner von Neuallermöhe-West in ihre Wohnungen.
Und am 27.7.1995 beginnt die Arbeit der Kirche in Neuallermöhe-West. Pastor Andreas Kalkowski zieht mit einem für 700,- DM gekauften Bauwagen auf die Großbaustelle; vorerst zum Von-Moltke-Bogen.

Im August 1995 wurde auf dem Haus von Harald Heidorn, Reinbeker Weg 42, eine Sonnenenergie- Anlage in Betrieb genommen (46.000,-DM Investition). Nach einem Jahr lieferte die Solaranlage einen Überschuß von 1375 kwh ans HEW-Netz und hatte damit schon 7% der Investitionssumme wieder hereingebracht.

Anfang August 1995 übergibt der Bergedorfer Bürgerverein dem Bergedorfer Museum vier Wolfgang-Götze-Zeichnungen als Dauerleihgabe für die Sammlung. Dabei stellt er die Götze-Mappe vor, die zur Mitfinanzierung der Bauarbeiten am Schloss verkauft werden soll. Unter dem Motto "Bergedorfer Bürger helfen ihrem Schloß" wird die in einer Auflage von 444 Exemplaren erstellte Mappe zum Preis von 38,-DM angeboten.
Bergedorfer Bürger helfen ihrem Schloß

Am 29.8.1995, kurz vor Dienstende fand ein Brandanschlag auf das Bergedorfer Rathaus statt. Der Vorraum zum Sitzungssaal brannte aus. Menschen kamen nicht zu Schaden, doch wurde ein Sachschaden mit 200.000 DM geschätzt. Der wertvolle Spiegelsaal -vor kurzem restauriert- und die Nebenräume blieben unbeschädigt. Die Sitzungen der Bezirksversammlung fanden vorübergehend in der Gewerbeschule Wentorfer Straße statt.

Lt. bz vom 7.10.1995 ließ die Gesundheitsbehörde die Magnetfelder im Bereich der Hochspannungsleitungen in Neu-Allermöhe, infolge mehrerer Leukämiefälle, messen. In den Wohnungen wurden weniger als 1 Mikro-Tesla (MT) ermittelt, unter den Hochspannungsleitungen waren es 5-10 MT; der Grenzwert der Strahlenschutzkommission ist 100 MT. Hinweis: Die Studie ergab auch, das viele Föne, Mixer, Elektroherde, Waschmaschinen mehr als 9 MT, Staubsauger und Schlagbohrer gar 20 MT aufbauen.

Bis 10.1995 hatte sich noch kein Interessent beim Bezirks-Wirtschaftsbeauftragten Jürgen Hillmer für ein Baugrundstück im Kirchwerder Gewerbegebiet "Deicherde" ( Mette-Harden-Straße) beworben. In etwa 8 Wochen ist es, über eine Behelfsbrücke, besiedelbar. 14 Jahre hat es gedauert; damals suchten viele Vierländer Betriebe für sich Erweiterungsmöglichkeiten vor Ort - einige haben zwischenzeitlich am Stammstandort umorganisiert, aufgegeben oder verlagert.
Wirtschaftsbeauftragten Jürgen Hillmer

Im Oktober 1995 schlägt die Bergedorfer SPD vor: der Verkehrsstau bzw. das hohe Verkehrsaufkommen auf der Bergedorfer Straße könnte man entflechten, wenn extra Bus- und Taxispuren auf der B5 angelegt würden. Aus der vierspurigen Straße würde dann eine zweispurige. Außerdem müsste die S-Bahn im 5-Minuten-Takt zwischen 6.30 bis 18 Uhr fahren.

Am 14.12.1995 Einweihung des fast 300qm großen Graffito-Bildes an der Fassade des SAGA-Wohnhauses Otto-Schaumann-Weg 4d durch Sozialsenatorin Fischer-Menzel. Es kam 1996 als größtes Graffito der Welt (es ist 28 m hoch) ins Guinness-Buch.
Otto-Schaumann-Weg 4d

1996

 

Am 17.1.1996 protestierten 30 Ochsenwerder Gemüsebauern mit Reaktoren und Jauchewagen gegen Behördenvertreter und Baufahrzeuge, die ca. 800 m des Gauerter Hauptdeichs -vor dem Ochsenwerder Elbdeich- zurückversetzen und erhöhen sowie damit ökologische Ausgleichsflächen erhalten wollten. Am 19.1.1996 hat Oberverwaltungsgericht Hamburg für die beabsichtigte 700 m lange Deichbaustelle Gauerter Hauptdeich einen vorläufigen Baustopp verhängt. Der Deich sollte hier teilweise bis 65m zurückverlegt werden.

Am 15./17.1.1996 begannen Handwerker mit den ersten Restaurierungsarbeiten am Dachbereich des Nordwest-Flügels (von 1898) des Schlosses. Sie arbeitet dort - zu Sonderkonditionen und nach dem Motto "Bergedorfer Handwerker helfen ihrem Schloß" - unter Leitung von Bezirkshandwerksmeister Berend Kohlhase. Das Bild zeigt einen Teil des erneuerten Daches.
Teil des erneuerten Daches

Am 13.3.1996 hat die Baubehörde entschieden, die beabsichtigte Deichrückverlegung des Gauerter Hauptdeich nicht weiter zu betreiben. Dieser soll nun 1997 auf 800 m Länge um 80 cm erhöht werden. Das ist ein großer Sieg der klageführenden Eigentümer gegen die Stadt Hamburg.

Die am 29.3.1996 stattgefundene erste gemeinsame Mitgliederversammlung des Sportvereins-Zusammenschlusses SV-Nettelnburg mit TUS-Allermöhe ( zu SV Nettelnburg-Allermöhe) wählte Rolf Viaccava zum 1.Vorsitzenden und Joachim Knauer zum Vice. Der Verein hat jetzt fast 2400 Mitglieder, davon etwa 800 Fußballer.

Am 15.4.1996, Punkt 9.00 Uhr, schließt die DB den Bahnübergang Chrysanderstraße für den Autoverkehr; nur noch Möörkenweg bleibt erst einmal offen. Für Fußgänger bleibt ein Übergang bis der Tunnel Chrysanderstraße fertig ist.
Bahnübergang Chrysanderstraße

Am 23.5.1996 wurde am Reinbeker Redder das 3000 qm große Schrebergartengelände für türkische Senioren eingeweiht. Sponsoren des ungewöhnlichen 100.000 DM- Projekts waren: Freimaurerloge "Zu den drei Rosen", Körber-Stiftung, Awo und Bezirksamt.

Am 15.+16.6.1996 fand der 107. Bergedorfer Gesprächskreis wieder, nach 10 Jahren, an alter Wirkungsstätte im Schloss statt. Unter dem Thema "Medien, Macht, Politik - Verantwortung in der Demokratie" trafen sich 27 Teilnehmer unter Vorsitz von Ex-Bundespräsident Dr. Richard Weizsäcker .

Im Juli 1996 wird vom Kataster- und Vermessungamt Bergedorf, anlässlich der nach Bergedorf geholten Hamburger Ausstellung "150 Jahre Hamburger Vermessung 1845-1995", ein Nachdruck der ersten Bergedorf-Karte von 1875 angeboten. Der Originalmaßstab war 1:4000 und die Karte entstand nach einer Vermessung im Jahre 1871, die D.A. Schuback durchführte; der Nachdruck ist im DGK-5- Maßstab.
Bergedorf-Karte von 1875

>> BILD: 19960700-ausstellung.jpg >> BILD: 19960700-ausstellung6.jpg

Im ersten Halbjahr 1996 (nach der Winterpause) entstand der neue ca. 2,5 km lange HWS-Deichabschnitt des Kraueler- und Zollenspieker Hauptdeichs bei der Riepenburg. Der vorhandene Deich wurde um ca. 50 m zurückverlegt um ökologisch wertvolles Deichland neu zu gewinnen.

Am 30.8.1996 fand um 16 Uhr die offizielle Einweihung des großen Rundbaues der neuen Gesamtschule Allermöhe (Neuallermöhe-West), Margit-Zinke-Straße 7-11, statt. Ihr Schulleiter wird Walter Boiger.
Gesamtschule Allermöhe

Am 2.9.1996 begann am Ludwig-Rosenberg-Ring 1 der 1. Bergedorfer Mädchentreff, getragen von "Dollen Deerns e.V." mit Leiterin Daniela Kleiner und 2 Honorarkräften; finanziert wird der Treff aus den Bezirksjugendmitteln.

Im Oktober 1996 erhielt die Siedlergemeinschaft Eschenhof den 2. Preis im Wettbewerb "Die beste Kleinsiedlung in Hamburg". Bewertet wurde außer dem äußeren Erscheinungsbild der Siedlung auch der Zusammenhalt der Bürger. Von den 87 Hamburger Kleinsiedlungen stellten sich 20 den Junioren, wie dem Verband für Haus- und Wohnungseigentum. Die Siedlergemeinschaft an der Rothenhauschaussee belegte diesmal den dritten Platz.
Luftbild 2009

Ab Oktober 1996 ist, nach einjähriger Bauzeit und Kosten von 7,5 Mill.DM, im Unfallkrankenhaus Boberg die Intensivbehandlungs- Station mit 6 Spezial-Betten für Schwerbrandverletzte sowie - einmalig in Europa - eine weiterführende Spezial-Station mit 10 Betten für Nachbehandlung einsatzfähig. Der Abteilungspflegesatz liegt hier bei 6453,- DM /Tag. Boberg ist damit Deutschlands größtes und modernstes Zentrum für Schwerbrandverletzte.
Unfallkrankenhaus Boberg

lt. bz vom 29.10.1996 : Der Deichbau am Gauerter Hauptdeich geht in eine neue Runde, das 2. Planfeststellungsverfahren läuft. Der umstrittene 1995/96er Feststellungsbeschluss ist aufgehoben, nun soll der Deichteil nicht mehr rückverlegt werden sondern auf einer Strecke von 800 m um gut 1 m auf 8,20 m ü. NN erhöht und im Schnitt um etwa 6 m verbreitert werden. Die im Jan. 1996 amtlich von Baggerfahrern herausgerissenen 50 Bäume werden nach den Arbeiten wieder angepflanzt.

Zum 1.10.1996 schließt Gummi-Wegner in der Serrahnstraße sein Spezialgeschäft an der alten Hafen- und Handelsstraße, das hier seit 1954 hier bestand. Seit der sog. "Verkehrsberuhigung" der Serrahnstraße erhielten in den letzten Jahren viele vorfahrende Kunden "Knöllchen" durch die einsatzfreudigen Polizisten, da die Straße ab 11 Uhr als Fußgängerzone galt. Lt. bz hatte man damals den Eindruck, die eingesetzten "Angestellten im Außendienst" der Polizei warten hier auf Kunden?- Das Bild (Ausschnitt) stammt aus den 1960er-Jahren.
Gummi-Wegner in der Serrahnstraße

Am 16.10.1996 wurde das neue Naturschutz-Informationszentrum, Boberger Furt 50, durch Umweltsenator Dr. Fritz Vahrendorf an die Stiftung Naturschutz übergeben, die von hier aus die Besucher im 350 ha großen Naturschutz-Gebiet der Boberger Niederung betreuen sollen.Bei guten Tagen sollen sich bis 35000 Besucherhier aufhalten bzw. durchziehen.
Naturschutz-Informationszentrum

In der bz vom 5.11.1996 schlägt der BBV vor: Den Frascati-Platz als Parkraum attraktiver zu gestalten, damit er ein ansprechender "Startpunkt" für Bergedorf Besucher wird. Ein Kiosk, eine Telefonzelle, mehrere Sitzbänke, ein Info-Stadtplan im Leuchtkasten und eine betreute WC-Anlage sollen den zentrumsnahem Parkplatz aufmöbeln. Zur Finanzierung z.B. der Kosten für die WC-Betreuung könnte 1.- DM Parkplatzgebühr / pro Tag und Fahrzeug erhoben werden. Laut BBV kann der Vorschlag von Jedermann weiterverfolgt werden; hier sollte nur ein neuer Denkansatz für "ein mehr an Stadtteilbelebung" gegeben werden.
bz vom 5.11.1996

Am 8.11.1996 wurde die Sanierung der letzten 40 ökologisch belasteten Wohngrundstücke am Moorfleeter Hauptdeich / Kneidenweg (Bille-Siedlung) abgeschlossen. Seit 1993 waren 100 mit Arsen, Schwermetallen + Dioxin verunreinigte Grundstücke saniert worden.Etliche Häuser wurden abgerissen und große Grünflächen entstanden, aber auch neue Baugrundstücke gebildet. Zum Schutz der restl. Häuser vor sog. Gaswanderung entstand eine 675 m lange + bis zu 11 m tiefe Dichtwand. Nach Angaben von Umweltsenators Vahrenholt belaufen sich die Gesamtkosten der Sanierung der Bille-Siedlung auf rund 34 Mill.DM.
Bille-Siedlung

Am 6.12.1996 wurde die neugebaute Anschlussstelle "Hamburg-Neu-Allermöhe-West" der A 25 für den Verkehr freigegeben.

1997

 

Um den Jahreswechsel 1996/97 ist das Schollen-Eis oberhalb Zollenspieker zum stehen gekommen. Die ehemals fließende Elbe wird eine Eislandschaft. Die Elbe von Geesthacht bis Oortkaten ist als nicht mehr schiffbar erklärt worden. Ab 14.1.1997 beginnt es kurz wieder zu tauen.


Am 11.1.1997 wurde in der Reha-Klinik, Alte Holstenstraße 2, das TSG-Fitneßcenter eröffnet. Betrieben wird im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen TSG und Praxis-Klinik; Sportler, Mediziener und Patienten sollen gemeinsam hier im Hause arbeiten.
 Reha-Klinik


Am 12.1.1997 wurde die neue Truhenorgel in der Altengammer Kirche eingeweiht. Martin Harms von der Hamburger Orgelbauwerkstatt Heinz Hoffmann hat sein Meisterstück für St. Nicolai Altengamme gebaut, die Kosten von 40.000,- DM wurden über Spenden finanziert . 210 Holz- und Metall-Pfeifen mit dreieinhalb Registern: Rohrflöte (8 Fuß), Gedackt-Flöte (4 Fuß), Oktave (2 Fuß) + Quinte (3 1/2 Fuß).


Anfang 1997 begann die Gartenbauabteilung des Bezirksamtes mit der Umgestaltung des 1897 eröffneten Lohbrügger Friedhofs in einen Erholungspark. Die 25jährige Ruhefrist nach der letzten Bestattung (von 1972) war abgelaufen. Einige Privatgräber + die Ehrengräber werden bis Sommer 1997 nach Bergedorf verlegt - hier in LO entsteht weiter eine sog. Grabsteinstraße als Sammlung bedeutender LO-Grabsteine.
 Lohbrügger Friedhof  Lohbrügger Friedhof


Am 14.2.1997 wird der Fußgängertunnel Chrysanderstraße / DB-Bahnlinie provisorisch eröffnet; fertig bis Ende März. Am 21.4.1997 wurde auch der DB-Bahnübergang Möörkenweg für den Straßenverkehr dichtgemacht. Die Schranken schlossen sich nach über 150 Jahren für einen schnelleren Zugverkehr Hamburg-Berlin. Restteile von Chrysanderstraße und Möörkenweg erhalten im Bereich der alten Bahnübergänge Wendehammer. Die Anbindung des gesamten „Hundebaum“-Gebiets erfolgt jetzt nur über die neuangelegte Wilhelm-Bergner-Straße und neuer Bille-Brücke.
 Luftbild


Am 24.4.1997 beschließt die Bezirksversammlung Bergedorf die historische Straßenbezeichnung „Kampchaussee“ zu Ehren des dortigen Fabrikanten (Hauni-Werke)und Mäzen Körber (1909-1992) in „Kurt-A.-Körber-Chaussee“ umzubenennen; geschieht dann im September 1998. Zahlreiche Anlieger und weitere Bergedorfer hatten davor Widerspruch eingelegt.
 Hauni-Werke   Hauni-Werke


Im Juni 1997 wird in der Presse (bz+HA) berichtet, dass ein “Sea-World-Center” auf einem Grundstück südl. der Bergedorfer Straße gebaut werden soll. Verhandlungen mit dem Bezirksamt laufen ganz geheim. Dies wäre dann ein großes Aquarium mit Unterwassertunnel und viel Info zu Wassertieren unserer Heimat, nach amerikanischem Muster (steht schon in Timmendorf).


Im Juli 1997 berichtet die bz: Die Handwerker rücken dem Schwamm im Gebälk des Schlosses (gesamtes Dachgeschoß des NO-Flügels sowie des Eingangs am NW-Flügel) zu Leibe. Zwei Bereiche der umfangreichen Sanierung wurden in Angriff genommen; jetzt steht noch der dickste und teuerste Brocken aus, die Sanierung des Mauerwerkes. Diese Sanierung wird etliche Mill. DM kosten.
 Schloss


Am 1.7.1997 begannen offiziell das “Abendteuer Geothermie” an der alten Erdöl-Bohrstelle am Ochsenwerder Norderdeich; gegenüber der alten Schule. Hier wird ein vorhandenes 2180 m tiefes Bohrloch auf bis 3100 m vertieft. Man gelangt dann in die Erdwärme führende Schichten, d.h. heißes Wasser fließt hier im Sandstein. Mit dieser Versuchsbohrung will man Wärme für die Beheizung von Oberbillwerder erhalten. Dieses soll später -an einer weiter nördlich liegenden Stelle- dann direkt erbohrt werden. Auftraggeber waren Umweltbehörde und HEW (lt. HA 13.11.97 aber nicht ergiebig genug).
 Abendteuer Geothermie


Am 3.7.1997 Richtfest für den 1. Bauabschnitt, Bergedorfer Schloßstraße 12, Bauherr Günter Hess, auf saniertem Grund der ehem. chemischen Reinigung. Der Boden war mit PER vergiftet, Restfläche soll Ende 1997 entgiftet sein und dann bebaut werden. (Bauherren dann J.Eckermann und Heitmann)
 Schlossstr-Gift


Am 25.7.1997 wird die Schießbahn der Ochsenwerder Schützengesellschaft eingeweiht; 54 m lang, Kleinkaliber-, Bogen- und Pistolenschießanlage.


Ab August 1997 ist Bergedorf im Internet vertreten. Firmen um die Vereins- und Westbank und die City-Partner Bergedorf bilden unter “http://www.hh-bergedorf.de/” eine Branchen-Plattform um im neuen Medium zu informierten.


Erstmals am 9.8.1997 beginnt ein Sonnabend-Wochenmarkt in Neuallermöhe-West. Vor Von-Harlem-Straße 9 liegt die provisorische Fläche. Später (frühestens 1999) soll der Marktplatz am dann fertigen Einkaufszentrum angelegt werden.
 Wochenmarkt


Am 5.9.1997 wurde in Neu-Allermöhe-West der “Sportpark 2000” in Betrieb genommen. Die offizielle Einweihung für die 7,5 Mill.DM teure Anlage wird im Frühjahr 1998 stattfinden.
 Luftbild


Am 11.9.1997 wurde das Sekundarstufenzentrum Neuallermöhe (Walter-Rothenburg-Weg) durch Bürgermeister Henning Voscherau eingeweiht. Bezirksamtsleiterin Christine Steinert pflanzte mit Gartenbauamtsleiterin Christine Elz-Melzer einen Gingko-Baum. Statt der veranschlagten 121 Mill.DM wurden nur 101 Mill.DM verbaut! Eine große Schulanlage für rund 2000 Schüler.


Im Oktober 1997 wird der alte “Vierländer Radfahrverein von 1894” aufgelöst, seit ca. 1973 war der VRV nicht mehr aktiv. 1898 stickten die Frauen einen Banner, der noch erhalten ist. Viele alte Pokale stammen noch aus der Zeit vor den 1.Weltkrieg, die am 2.11.1997 nun an alte Mitglieder verteilt wurden.


1.10.1997 = Die 125 Jahre alte Bäckerei und Konditorei Erdmann, Sachsentor, ging an den Hamburger Filialisten “Dat Backhus” über, das Geschäft behält aber seinen alten Namen.
 Bäckerei und Konditorei Erdmann


Am 14. 10.1997 feierte der „Bergedorfer Bürgerverein von 1847“ im BergedorferRathaus seinen 150. Geburtstag. Die Festrede im Saal der Bezirksversammlung hielt Bernd Reinhardt „auf platt“, anschließend traf man sich im Spiegelsaal, wo alle Teilnehmer auch die Schrift „Seit 150 Jahren aktiv / Initiativen, Veranstaltungen, Gespräche“ erhielten“. Die örtliche Presse berichtete darüber:
 Bergedorfer Bürgerverein von 1847


Am 20.10.1997 wird die erste “Wander-und Kulturkarte Bergedorf und Umgebung” vorgestellt. Grundlage ist die farbige Stadtkarte von Hamburg / Bergedorf 1:25.000, mit Wanderweg-Vorschlägen des Wanderverbands Norddeutschlands / Hamburger Wanderverein, sowie heimatgeschichtlichen Punkten und Erläuterungen von Gerd Hoffmann. Entwickelt aus dieser Idee von Walter Bradje & Gerd Hoffmann erschienen bis 2011 im Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (der die Idee übernahm) dann Kartenmappen für vier Gebiete sowie ein Innenstadt-Büchlein.
 Wander-und Kulturkarte Bergedorf und Umgebung  Wander-und Kulturkarte Bergedorf und Umgebung


lt. bz vom 26.11.1997: Handwerker entdeckten Deckenmalereien unter den Dielenbrettern des Südostflügels. Zarte Malerei (Ornamente und Figuren) sah man unter der aufplatzenden Farbschicht. Schon knapp vor 1 Jahr legten Bauarbeiter Renaissancegemälde aus dem frühen 17. Jh. unter den Decken des Nordwestflügels frei.


Am 11.11.1997 startet Pastorin Christine Zink in Räumen des Gemeindehaus der St.-Petri-und-Pauli-Kirche für Bedürftige die Aktion “Bergedorfer Suppentopf”.


Am 13.11.1997 berichtet das HA, dass die 2,5 Mill.DM teure Probebohrung von HEW und Umweltbehörde nach Erdwärme, am Ochsenwerder Norderdeich, als erfolglos betrachtet wird. Zwar fand man in 3100 m Tiefe im Sandstein eingelagertes 125 Grad heißes Salzwasser; Pumpversuche ergaben, dass die Menge nicht wirtschaftlich zu nutzen wäre. Im April 1998 dann aber steht fest: in dem alten Ochsenwerder Preussag-Bohrloch sind in 3180 m Tiefe nur geringe Mengen des begehrten Thermalwassers zu finden. Es kann nicht für Wärmegewinnung genutzt werden.
 Erdwärme


Am 4.+ 5.12.1997 räumt das Kataster- und Vermessungsamt des Bezirksamtes Bergedorf seine Diensträume in Bergedorfer Straße 162 (Glunz-Hochaus /Mohnhof) und zieht, als letztes Amt, mit in den Neubau in Hammerbrook, Sachsenkamp 2. Der Umzug und die Auflösung der 7 bezirklichen Ämter und des Vermessungsamtes der Baubehörde zu einem “Amt für Geoinformationen und Vermessung der Baubehörde” waren Teil der vom Senat 1996 beschlossenen “bürgernahen Zentralisierung”.
 Kataster- und Vermessungsamt des Bezirksamtes Bergedorf


Am 7.12.1997 brannte das reetgedeckte Hufnerhaus Billwerder Billdeich 616, die Hausmeisterwohnung des Berufsschulzentrums. Das Großfeuer zerstörte das gesamte Dach, die Wohn- und Lagerräume erhielten einen großen Wasserschaden. Die Hausmeisterfamilie kam nicht zu Schaden, hier nur ein großer Sachschaden. Die Feuer-Ursache ist noch nicht klar.
 Großfeuer  Großfeuer

1998

 

Ab 1.1.1998 gelten in dem 24,4 qkm großem neuen Wasserschutzgebiet Curslack / Altengamme Nutzungsbeschränkungen und Verbote, die dem vorbeugenden Grundwasserschutz dienen. Eine besondere Bedeutung hat auch die Überwachung der Qualität des Oberflächen- und Grundwassers, um Gefährdungen der Gewässer rechtzeitig erkennen zu können und ggf. Gegenmaßnahmen einleiten zu können.


Am 27.2.1998 schließt die öffentliche Bücherhalle HÖB in der Lohbrügger Landstraße 95 ihre Räume. Neubeginn im April in neuen Räumen im Einkaufszentrum Neuallermöhe-West. Lohbrügge wird dann nur noch per Bücherbus angefahren.


Lt. bz vom 28.3.1998 haben sich 9 Investoren für die Umgestaltung des ZOB-Platze am Bergedorfer Bahnhof / Bergedorfer Straße beworben, wie es weitergehen soll ist aber unklar, da Hamburg hier “mitplant”...


Am 10.3.1998 wurde an auf dem Reitdeich die automatischen Anliegerschranken in Betrieb genommen, damit in der Froschwanderzeit keine Ortsfremden den Deich befahren. In der Reit leben 8 Arten Frösche, Kröten und Molche; sie sind tlw. vom Aussterben bedroht und Wandern auch über den Reitdeich zur Doven-Elbe.


Vom 14. - 21.3.1998 feiert die Erlöserkirche in Lohbrügge den 100. Geburtstag ihrer Kirche. Zu diesem Anlass erschien u.a. eine 14seitige illustrierte Festschrift, die über die Heimat- und Kirchengeschichte sowie die Baugeschichte der Kirche und ihrer Nebenbauten informiert. Erarbeitet hat sie Gerd Hoffmann, der auch in einem gut besuchten Diavortrag (fand in der Kirche statt) die geschichtliche Entwicklung Lohbrügges erläuterte.
 Erlöserkirche in Lohbrügge

Am 23.3.1998 pflanzen Oberbaudirektor Prof. Egbert Kossak und Bezirksamtsleiterin Christine Steinert eine gut drei Meter hohe Hainbuche. Das war das Startzeichen zur Beflanzung der ganzen Hainbuchenallee (ehemals von Kossak als Pappelallee, dann als Eschenallee geplant), der verkehrsfreien Diagonale in Neuallermöhe-West. Bis Ende April 1998 sollen diese Wegeverbindung noch 216 Buchen, Rosen und große Rasenflächen säumen.
 Hainbuchenallee


Am 28.3.1998 schloss Magdalena Schwennicke ihre HÖB-Lohbrügge in der Lohbrügger Landstraße 95, damit in Neu-Allermöhe-West eine neue eröffnet werden kann.


Ab April 1998 gibt es eine sog. Erhaltungssatzung für das Bergedorfer Villengebiet. Dafür stimmten die Bezirksabgeordneten von SPD + GAL, die CDU befürchtet Einschränkungen für die Besitzer.
 Lamprechtstr.  Von-Anckeln-Str.


Am 1.4.1998 wurde das vom Architekten Marcus Schmidt entworfene Einkaufszentrum am Fleetplatz 2-4 (Neuallermöhe-West) eröffnet. Dort gibt es zahlreiche kleinere Fachgeschäfte, die hierher verlegte Lohbrügger Bücherhalle (HÖB) und den Sparmarkt mir 100 Parkplätzen auf dem Dachteil.
 Luftbild


Am 21.5.1998 wird nach 7 Jahren das Zollenspieker Fährhaus wieder neu eröffnet. Sein Eigentümer Bodo Sellhorn investierte 12 Mill.DM.
 Zollenspieker Fährhaus


Im Juli 1998 war die Bodensanierung in der Ecke Bergedorfer Schloßstraße / Chrysanderstraße (ehem. Chemische Reinigung Riemann) beendet. 13.300 t Erde wurden ausgetauscht, 3,78 Mill.DM hat die Sanierung gekostet, Boden mit Großbohrgerät aus bis 22 m Tiefe herausgeholt, da die Gefahr bestand, dass das Grundwasser im Werk Curslack mit PER verseucht werden könnte.


Am 28.6.1998 wurde das gesponserte neue Pegelhaus (Nachbau) am Zollenspieker Fährhaus von der Initiative “Förderverein Zollenspieker Fährhaus” an Sellhorn übergeben.
  Pegelhaus Zollenspieker


Am 28.7.1998 fand die offizielle Übergabe der neuen sog. Pionierbrücke am Übergang vom Möörkenweg-Ende zum Krähenwald statt. Die Luftlande-Pionier-Kompanie 270 aus Wildeshausen hatte in 98 Arbeitstagen ab April gebaut: aus 60 Bergedorfer Eichen ein 17,90 m langes und 2,10 m breites Bille-Brückenbauwerk plus Steganlage.


Am 1.10.1998 ist Peter von Essen seit 25 Jahren als Redakteur der „Bergedorfer Zeitung“ tätig. Er lieferte den bz-Lesern viele interessante Artikel. Hier ein Bericht zur Person:
  Peter von Essen


Am 30.10.1998 fand der Spatenstich für den Baubeginn der neuen Wohnsiedlung „Dorfanger Boberg“ zwischen Reinbeker Redder und Haidhorst statt. Bauträger: HPE Hanseatische Wohnbau + Bauunternehmer Otto Wulff. In der nächsten Zeit entstehen hier 750 Wohnungen auf 51 ha Fläche; geplant: Schulbauten, Blockheizwerk, eigenes Telephonnetz zw. den Häusern, ehrenamtl. Ortsbürgermeister, Car-Sharing...
  Plan


Am 13.11.1998 enthüllt der Bergedorfer Bürgerverein am Lichtwarkhaus, Holzhude, zwei Gedenktafeln, die an Leben und Werk des Namensgebers Alfred Lichtwark erinnern sollen. Gespendet wurden die beiden grünen Tafeln von Bergedorfs Bürgern anlässlich des 150. Jubiläums des Bürgervereins im Okt.1997.
 Lichtwarktafel Ansehen


Am 5.12.1998 sprengt das THW bei der ehemaligen Glasfabrik Hein & Dietrichs; Weidenbaumsweg, den 94 Jahre alten Schornstein (ehem. 30 m hoch, 1904 + 1979 auf 21 m abgetragen, Schornsteinfuß-Durchmesser 5,5 m) mit 2,4 kg Ammon-Gelit. Alles klappte wie geplant; der Schornstein wurde ein Steinhaufen von wenigen Metern Höhe.

1999

 

1999 wird die Menzer-Werft geschlossen - keine Aufträge mehr. Die 1889 gegründete Werft baute am Schleusengraben vor allem Zoll-, Polizei- , Feuerwehr- und Alsterschiffe. Genau 110 Schiffe wurden seit Kriegsende in Bergedorf gebaut.
 Menzer-Werft


Vom 1.1.1999 an werden die 7 staatlichen Hamburger Museen selbstständig. Die Neuordnung sieht vor, dass jedes Haus künftig nach den Regeln von Gewinn und Verlust wirtschaftet und über ein Budget eigenverantwortlich bestimmt. Als Rechtsform ist das Modell der öffentlichen Stiftung gewählt worden... Das „Museum für Bergedorf und die Vierlande“ bleibt beim „Museum für Hamburgische Geschichte“. Weiter dazu siehe: www.bergedorfer-buergerverein.de > Heimatsammlung


Die bz schrieb am 6.2.1999: gestern schulfrei in den Schulen Kirchwerder und Ochsenwerder wegen Sturmflut; hier waren Helfer von THW + Feuerwehr für den Sturmfluteinsatz untergebracht. Um 7 Uhr war das Wasser in St. Pauli-Pegel auf 5,66m über NN und bei Zollenspieker auf 5, 85 und bei der Werft in Oortkathen auf 5,90 m aufgelaufen (höher als 1962). Die Katastrophe blieb aus. - Abends am 18.2.1999 fiel plötzlich der Winter über weite Teile Hamburgs ein. Schnee lag über 20cm hoch und musste von Straßen und Fußwegen geräumt werden. Auch auf der Bergedorfer Straße ging nichts mehr -eine festgefahrene Schneedecke lag da. Die Stadtreinigung streute 500 Tonnen Salz.


Im März 1999 Beginn der Bauarbeiten für die Rückverlegung der Spadenländer Spitze

21.3.1999 Zwei Wochen vor Osten 1999 fand in Rieges-Gasthof (Ochsenwerder) das erste sog. Paschenfest statt.
Zum Wort schreibt Ernst Finder 1935: "...Allgemein verbreitet war und ist noch heute der Brauch, am Osterabend Pascheier (pasche = Ostern, dem hebräischen Passat) zu essen. Auf manchem großen Hofe durften die Dienstboten nach Können und Vermögen beliebig viele Eier essen (...) In den Ostereiern hat man wohl ein Fruchtbarkeitszeichen sehen wollen". Name ist aber auch gebräuchlich für das Klatschen (Paschen) beim alpenländischen Volkstanz!


Am 23.3.1999, 300 Jahr nach der Geburt Hasses, wurde die “Straßen- bzw. Platzfläche” der Alten Holstenstraße zwischen Hasse-Haus und Kirche ihm gewidmet; sie heißt jetzt Johann-Adolf-Hasse-Platz. Neu errichtet wurde ein Zaun mit einem Notenschlüssel-Motiv und eine Johann-Adolf-Hasse-Rose getauft; die später auch in Bergedorf verkauft wurde. Ein Hinweis dazu: Hasse lebte nur als Kind hier und machte später in Venedig, Dresden und Wien musikalische Karriere.
  Johann-Adolf-Hasse-Platz


Am 30.5.1999 Einweihung und Inbetriebnahme der neuen S-Bahnstation Allermöhe (für Neuallermöhe-West) durch Bausenator Eugen Wagner und Bezirksamtsleiterin Christine Steinert. Bauherr ist die DB, Architekt: Prof. Dieter Patschan vom Büro BPHL Architekten (v.Bassewitz, Patschan, Hupertz, Limbrock).
  S-Allermöhe


Im Juni 1999 stellt Thomas Sannmann (Ochsenwerder Norderdeich 50) die in 10jähriger Arbeit neu, aus altem Saatgut gezogene Tomate “Vierländer Platte” im Rahmen einer Hofführung in seinem Demeter-Betrieb vor. Die Sorte ist eine stark gerippte, flache Fleischtomate und ist besser bekannt unter “Original Vierländer Tomate”.
  Original Vierländer  Tomate

Am 2.6.1999 übergaben der Sprecher der Bürgerinitiative Bahnhofsvorplatz Bergedorf, Hartmut Falkenberg, und die Schatzmeisterin des Bergedorfer Bürgervereins, Ingeborg Kuhn, dem Bergedorfer Rathaus eine Liste mit 1911 Unterschriften gegen das geplante Großbauprojekt von SPD und CDU. Damit hat die Initiative vieler Bergedorfer Institutionen und Einzelpersonen die erste Hürde zum Bürgerbegehren genommen. Der Bürgerverein hatte zur geschichtlichen Entwicklung des Bahnhofsgebiets im April eine Sonder-Veranstaltung durchgeführt.
  ZOB
  Bergedorfer Bahnhof


Im Juli 1999 geht “Radio Bergedorf” (ehem. Radio Neu-Allermöhe) mit Unterstützung der Wirtschaftlichen Vereinigung an den Start. Sonnabends wird 1 Stunde über den sog. Offenen Kanal auf der UKW-Frequenz 96,0 gesendet


Ab April 1999 steht fest: zum 1. Juli 1999 gibt es den “Sport-Club Vier- und Marschlande (SCVM)” als Zusammenschluss des TSV Kirchwerder mit dem SV Ochsenwerder-Moorfleet. 1. Vors. Erhard Dammeyer, 2. Vors. Norbert Pernitt, 3. Vors. Karl Woller.


Am 1.9.1999 wurde im Park der Gedenkstätte Neuengamme anlässlich des 60. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkrieges ein neues Mahnmal enthüllt. Die 30 symmetrisch angeordneten Granitblöcke stehen für die Totalität der Nazi-Zeit, geschaffen durch den Künstler Jan des Weryha-Wysoczanski.
  Gedenkstätte Neuengamme


Bis 14. 12.1999, und das innerhalb ein paar Tagen, müssen Mieter der Häuser Hinterm Graben 4, 6, 8 ihre Wohnungen räumen. Grund: Räumung wegen akuter Einsturzgefahr. Die Häuser aus den 1930er-Jahren stehen an / auf dem ehem. Blickgraben. Die Aufnahme von 2007 zeigt die entstandene Baulücke.
 Hinterm Graben 2007


 

 

HINWEIS:
Die für diesen Zeitabschnitt ausgewählten Chronikdaten lieferte das "Archiv Ludwig Uphoff".
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