In Hamburger Archiven und Sammlungen, aber auch des Umlandes, "schlummern" viele historische Dokumente und Urkunden.
Einige der stadt- und kulturgeschichtlich interessanten Exemplare sind aber inzwischen als großformatige farbige Nachdrucke vom "Verein für Hamburgische Geschichte" in Zusammenarbeit mit dem "Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV)" herausgegeben und im LGV erhältlich.
(siehe PDF-Datei des Kartenverzeichnisses am Ende der Ausführung)
Für viele Heimatfreunde sind sie so zu einer guten und bezahlbaren Forschungsquelle oder zu einem schönen Raumschmuck geworden.
Mit den folgenden Kartenbeispielen möchten wir in das Thema einführen; in Archiven und Sammlungen gibt es weit mehr Exemplare!

 

So empfehlen wir als Einstieg in das Thema und zur allgemeinen Information das Buch "Hamburg historischen Landkarten / 1528-1920".

Buch 2009-Landkarten

Herausgegeben 2009 vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (ISBN 978-3-86680-526-2).
Es zeigt und beschreibt über 140 alte Karten und Pläne; alleine rund 30 betreffen Bergedorf und Umgebung.

 

Die erste Karte Deutschlands, auf der Hamburg verzeichnet ist, soll die "Chronicon Novimbergense von 1493" sein,
wie die "Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg" von 1832 schreibt. Die Länder- und Gebietskarten aus der damaligen Zeit sind nicht so gut und nahezu perfekt wie bekannte Einzelgrundrisse der Städte. Diese frühen Übersichtskarten beruhen auf Distanzschätzungen mit einem von Pferden gezogenen sog. Vermessungswagen oder nach Fußweg-Längen, ergänzt um einige Detailzeichnungen "nach Augenmaß" des Verfassers.
Auf dieses "gewissenhafte Augenmaß" wurde der Zeichner der Karten deswegen auch vereidigt, wie es z. B. in den Erläuterungen zur Entstehung von Melchior Lorichs berühmter Elbkarte heißt.

 

Elbkarte von 1568

Vierlanden-Karte von 1575

Bergedorf-Karte von 1593

Billwerder-Karte von 1623

Elbinsel-Karte von 1702

Die Klefeker-Karte von 1745

Karte der Postwege von 1758

Karten vom Ende des 18. Jh.

Hamburg und Umgegend um 1814

Bergedorf-Karte von 1875

Messtischblätter, Ende des 19. Jh.

Kartierungen 1:4000, Zeitraum 1880-1920

Neue Straßenkreuzung - 1930

Stadtplan Bergedorf von 1937

Stadtteil-Falter von 1961

Stadtplan des Bürgervereins von 2003

...und heute = Amtliche Stadtkarten und mehr

 
 

Elbkarte von 1568

Elbkarte von 1568

Diese im Auftrag des Hamburger Rats 1568 von Melchior Lorichs (1526/27 - 1594) angefertigte große Elbkarte gilt als älteste Kartenzeichnung dieses Gebietes.
Das Original ist eine auf Leinwand geklebte farbige Handzeichnung mit der stattliche Länge von 12 Metern.
Die ganze Karte hängt im Melchior-Lorichs-Saal des Staatsarchivs. Die für die damalige Zeit sehr informationsreiche Darstellung zeigt die Elbe vom hamburgischen Geesthacht bis Neuwerk.

Elbkarte von 1568 (Ausschnitt)

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Vierlanden-Karte von 1575

Lorichs zeichnete 1575 noch eine farbige und nach Westen orientierte Karte der Vierlande (als sog. Rohrfederzeichnung).
Diese wurde noch bis 1874 im Archiv der Stadt Bergedorf aufbewahrt und ging dann nach Hamburg.

Vierlanden-Karte von 1575

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Bergedorf-Karte von 1593

Die älteste Darstellung des Städtchens Bergedorf aber ist die 1593 vom Artilleriemeister des Bergedorfer Schlosses, Hans Frese
(auch: Hanß Freese, um 1527 - 1608), gefertigte Bergedorf-Karte, die "gesüdet", d. h. nach Süden ausgerichtet ist.
Sie zeigt das Gebiet vom Speckenweg / Landesgrenze zu Schleswig-Holstein bis zur Bergedorf-Sander-Grenze und von den Knickanlagen bis zur Holzhude.
Mit besonderer Sorgfalt ist das eigentliche Städtchen mit dem Blickgraben, dem Stadtgraben, sowie die Gebäudegruppe Schloss - Kirche - Kornwassermühle dargestellt.
- Ein Nachdruck der Karte ist im LGV erhältlich!
Nach dieser Frese-Kartensituation sowie alten Stadtbeschreibungen wurde um 1960 für das "Museum für Bergedorf und die Vierlande" ein Bergedorf-Geesthang-Modell gebaut, das uns sehr deutlich die Zeit um 1600 lebendig werden lässt

Hans Frese Karte von 1593

Siehe auch die Karten-Beschreibung unter www.bergedorf-info.de > Historisches!

Hans Frese fertigte 1598 noch eine weitere handkolorierte Karte, die die Kamp-Weiden zwischen Bille, Kampbille und Schleusengraben zeigt.
(s. Lichtwarkheft Dez. 1983,11)

Hans Frese Karte von  1598

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Billwerder-Karte von 1623

In einer Ratsverordnung vom 12. Februar 1623 steht:
"...die Ländereien seien durch beeidigte Landmesser zu vermessen, damit jeder Eigner die Zahl der Morgen wisse, von denen der Schoss (= damalige jährliche Abgabe) ebenso zu erheben sei wie in der Stadt...".
Als Grundlage dafür mag die 1623er-Billwerder Karte von Johann Behrens gedient haben. Sie ent- stand als gesüdete farbige Handzeichnung im Maßstab 1:8 000 und trägt zu allen von den Gräben begrenzten Feldstücken den Namen des Besitzers. Zeichnerisch hervorgehoben sind die Bauernstellen, die Kirchen und der Herrenspieker in Moorfleet.

Billwerder-Karte von 1623

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Elbinsel-Karte von 1702

Interessant ist zweifellos auch die lang gestreckte sog. Handzeichnung "Elbarme und Elbinseln bei Hamburg, 1702" nach einem Entwurf von Schaden, als Kupferstich von Westphalen gefertigt und koloriert. Wobei diese Kartendarstellung teilweise fehlerhaft ist: so ist in unserem Bereich das Allermöher und benachbarte Moorfleeter Gebiet farblich als "holsteinisch" gekennzeichnet. Ähnliche kleinere Interpretationsfehler gibt es aber bei anderen Kartenwerken; sie beeinträchtigen aber nicht unbedingt die Gesamtqualität der Karten!

- Ein Nachdruck der Karte ist im LGV erhältlich!

Elbinsel-Karte von 1702

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Die Klefeker-Karte von 1745

Das von Johann Klefeker sen. 1745 gefertigte Kartenblatt "Hamburg und Umgebung" zeigt das hamburgische Staatsgebiet und geht bis weit in die nördlichen Nachbarschaftsgebiete hinein. So sind die damaligen Pfanddörfer und auch das Amt Ritzebüttel dargestellt. Besonders reizvoll ist sie durch ihre "sprechende" Einfärbung der unterschiedlichen Flächennutzungen geworden. 1768 wurde dann als Folge des Gottorfer Vertrages das eigentliche Gebiet der Stadt Hamburg erweitert. So kamen z. B. zu Hamburg das Gut Nettelnburg und die Dorfschaft Reitbrook; diese Gebiete sind auf der Klefeker- Karte andersfarbig unterlegt.

- Ein Nachdruck der Karte ist im LGV erhältlich!

Die Klefeker-Karte von 1745

Die Karten um 1750, die man auch gut als Landschafts-Beschreibungen bzw. Landschaftsbilder ansehen kann, waren meistens mit verschnörkelten Randverzierungen versehen, die Wappen und Engelsgestalten, befestigte Burgen oder Schlösser und Landschaftsausschnitte mit Feldmessern bei der Arbeit usw. als Staffage zeigten.

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Karte der Postwege von 1758

Mitte des 18. Jh. gab es mehrere Post-Agenturen. So führten auch einige von Hamburg über den Geesthang nach Bergedorf und weiter über die Elbfähre bei Zollenspieker in den Süden. Diese Route und andere sind auf der Karte dargestellt.

- Ein Nachdruck der Karte ist im LGV erhältlich!

Karte der Postwege von 1758

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Karten vom Ende des 18. Jahrhunderts

Ein sehr inhaltsreiches Kartenwerk entstand von 1789-96 durch den dänischen Major Gustav Adolf von Varendorf. In 68 zusammenhängenden Blättern ist das von der Nord- bis zur Ostsee reichende weitläufige Herzogtum Holstein nebst Nachbarbereichen dargestellt worden. Für die Herstellung dieses umfangreichen Kartenwerkes machten sich die hierfür tätigen Offiziere des Schleswigschen Infanterieregiments vorhandene Karten und Zeichnungen zunutze. So übergab damals auch Hamburg etliche Karten zur Auswertung und Nutzung. Die unterschiedliche Flächennutzung im Gebiet wurde farbig dargestellt, besonderer Wert wurde auf die richtige Straßen- und Wegeführung, auf die Darstellung von Dörfern und Städten sowie auf die Beschriftungen in der Karte gelegt.

Karte 1789

Die auf den Maßstab 1:25.000 gebrachte Farbreproduktionen der Vahrendorf-Blätter sind über das Landesvermessungsamt Schleswig- Holstein und ein Hamburger-Blatt
(es zeigt das große Gebiet Hamburg - Wilhelmsburg - Billwärder - Boberg - Bergedorf)
über den Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung zu erhalten; siehe dazu Kartenverzeichnis-PDF am Textende.

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Hamburg und Umgegend um 1814

Diese Karte zeigt die Hamburgischen Gebiete und die angrenzenden Gegenden um 1814. Deutlich ist u.a. die Grenze zwischen den hamburgischen Marschlanden und dem beiderstädtischen Amt Bergdorf zu sehen.

- Ein Nachdruck der Karte ist im LGV erhältlich!

Hamburg und Umgegend um 1814

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Bergedorf-Karte von 1875

Interessant ist ein Blick auf die einfarbige "Karte der Stadt Bergedorf von 1875" (Ur-Maßstab 1:4.000). Diese zeigt das Städtchen von Heckkaten und Nettelnburg aus bis zum Bergedorfer Gehölz sowie das Gojenberg-Gebiet und Teile von Sande. Sie enthält auch die Straßen- und Flurnamen sowie die damaligen Flurstücksnummern.

Eine Reproduktion der Lithographie wurde für Vergleichszwecke mit den heutigen Karten auf 1:5.000 verkleinert und ist im LGV erhältlich!

Bergedorf-Karte von 1875

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Messtischblätter von Ende des 19. Jahrhunderts

Dem heimatkundlich Interessierten bieten die ab 1878 erstellten Blätter der "Preußischen Landesaufnahme von Schleswig-Holstein und Hamburg" viele Informationen über unser Gebiet; bekannter ist dies Kartenwerk unter der Bezeichnung "Messtischblatt 1:25.000".

Sie sind als Einzelreproduktionen über das Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein (www.lverma.schleswig-holstein.de) erhältlich.


Hier das Blatt Allermöhe, herausgegeben dann 1880, das u.a. die Standorte der zahlreichen Entwässerungsmühlen in der Billwerder-Allermöher und Ochsenwerder Marsch sowie die damaligen Fährverbindungen über den Elbstrom zeigt.

Blatt Allermöhe

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Kartierungen 1:4000 aus der Zeit 1880 bis 1920

Die ersten zusammenhängenden Hamburger Karten im Maßstab 1:4000 stammen aus dem Jahre 1879, fortgeführt wurden sie bis 1919/23.
Die Originalkartierungen dienen noch heute oft als kataster- und stadthistorische Informationsquelle.
Einige Blätter wurden auf den Maßstab der Deutschen Grundkarte 1:5000 verkleinert nachgedruckt;

als Nachdrucke im LGV erhältlich!

Karte 1919  Bergedorf

Karte 1918 Nettelnburg

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Neue Straßenkreuzung - Detailplan 1930

Für die Durchbruchstraße I. die Vierlandenstraße, wurden gegenüber der St.-Petri-und-Pauli-Kirche etliche der alten Bauten abgerissen.
So entstand in dem Gebiet zwischen Kirche und Frascatiplatz (westl. Seite) eine neue Wohnbebauung; mit der Kreuzung für die spätere Durchbruchstraße II.

Neue Straßenkreuzung - Detailplan 1930

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Stadtplan Bergedorf von 1937

Dieser Übersichtsplan aus dem Adressbuch 1937 zeigt die Bergedorfer Straßen mit ihren damaligen Namen.
Vorher hatten und hinterher, also nach 1945, erhielten viele wieder andere Namen.

Siehe dazu den Bericht unter "Straßennamen".

Stadtplan Bergedorf von 1937

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Stadtteil-Falter von 1961

Seit den 1930er-Jahren erschienen immer mal wieder Fremdenverkehrs-Prospekte und -Falter für das Bergedorfer Gebiet.
So gab es 1961 einen mehrteiligen Falter mit Text, Zeichnungen von Hans Förster und einer Stadt- und einer Landgebietskarte
(diese gezeichnet von Hans Engelke); Gesamtgestaltung durch Bruno Karberg.

Stadtteil-Falter von 1961

Stadtteil-Falter von 1961

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Stadtplan des Bürgervereins von 2003

Für die mit der S-Bahn oder mit dem Schiff am Serrahn-Hafen ankommenden Bergedorf-Besucher hatte der Bergedorfer Bürgerverein in den Jahren 2002 und 2003 einen illustrierten Innenstadtplan in einem Schaukasten aufgehängt.
Nachdem der behördliche Kasten aber wieder andersweilig genutzt wurde, fehlt diese Tourist-Info!

So gab der Bürgerverein dann in 2010 seinen Rundgang-Falter heraus, der u.a. in der Bergedorf-Information und im Museum erhältlich ist.

Stadtplan des Bürgervereins von 2003

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Karte von Bergedorf 1810 - Ausschnitt

 

Karte von Bergedorf 1810 - Ausschnitt

 

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Orgfixplan von Bergedorf 1928 - Ausschnitt

 

Orgfixplan von Bergedorf 1928

 

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DGK5 1929 - Ausschnit

 

DGK5 1929 - Ausschnit

 

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Vierlandenstraße 1930 - Ausschnit

 

Vierlandenstraße 1930

 

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Straßen Bergedorf 1937 - Ausschnitt

 

Straßen Bergedorf 1937

 

DATEI: strassen-1937-strassen BD.jpg (367 KB)

 
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DGK5 1960 - Ausschnitt

 

DGK5 1960 - Ausschnitt

 

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...und heute = Amtliche Stadtkarten von Hamburg

Aktuelle digitale und gedruckte Kartenwerke - in den Maßstäben 1: 1000 bis 1:600.000 - von Hamburg und Umgebung erhält man beim
Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV), Sachsenfeld 7-9;
weitere Infos unter: www.geoinfo.hamburg.de

Wie oben schon erwähnt, alte Landkarten zeigt das Buch "Hamburg in historischen Karten / 1528 - 1920".
Es verdeutlicht: Karten zeigen Stadtteilgeschichte!
Mit ihrer Hilfe sieht man dann genauer die Veränderungen der dokumentierten Flächennutzungen und damit den Wandel unser Stadt- und Kulturlandschaft
- u. a. als Folge der, in den letzten Jahrhunderten, hier in den Osten Hamburgs hinein wachsenden Stadterweiterung.

Nachfolgend eine Übersicht der Kartennachdrucke aus dem Bestand des Staatsarchivs u.a. Quellen:

LGV-hist-Karten

Kartennachdrucke aus dem Bestand des Staatsarchivs

Straßennamen erzählen Stadtgeschichte

Hier haben Sie die Möglichkeit in einer kartenbasierten Anwendung heutige und historische Straßenverläufe in den verschiedenen Zeitepochen zu betrachten. Die Geoauskunft versetzt Sie in die Lage historische Straßennamen in aktuellen Karten, sowie aktuelle Straßen und Wege in ausgewählten historischen Kartenwerken darzustellen.
Hierzu wurden mit Unterstützung der Firma iSL amtliche Karten und Luftbilder aufbereitet und als Webdienst (WebMapService WMS) zur Verfügung gestellt. Informationen des Bergedorfer Bürgervereins von 1847 e.V. in Zusammenarbeit unter anderem mit dem Archiv Ludwig Uphoff, ergänzen die Darstellung.
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