Die 1960er Jahre in Bergedorf

Heimatgeschichte von Hamburg-Bergedorf

Bergedorf in den 1960er Jahren

Die 1960er Jahre prägten Bergedorf wie kaum ein anderes Jahrzehnt. Von der verheerenden Sturmflut 1962 über die stolze 800-Jahrfeier bis zum rasanten Ausbau neuer Stadtteile wie Lohbrügge-Nord und Bergedorf-West – diese Dekade war geprägt von Katastrophe und Neuanfang, von Tradition und Modernisierung.

1960

Sommer 1960
Einrichtung der ersten DLRG-Rettungsstation in provisorischer Zeltform am Stover Strand. Der Standort lag direkt gegenüber von Altengamme und markierte den Beginn organisierter Wasserrettung in den Vier- und Marschlanden.
1. Oktober 1960
Einzug der ersten Bundeswehr-Soldaten in die Bismarck- und Bose-Bergmann-Kaserne in Wentorf. Die beiden Kasernengebäude waren ursprünglich 1938 für die Wehrmacht errichtet worden. Die militärische Nutzung endete erst 1994, danach entstanden auf dem Gelände neue Wohnquartiere.
14. Dezember 1960
Bezirksamtsleiter Albert Schaumann eröffnete die Eggers-Mint-Brücke als neue Straßenverbindung zwischen Curslack und Neuengamme. Erstmals stand damit ein durchgehender, auch für Schwerlastverkehr geeigneter Weg von Holtenklinke bis zur Elbfähre Zollenspieker zur Verfügung. Die Brücke entlastete erheblich die schmalen Deichstraßen.
16. Dezember 1960
Verabschiedung des Gesetzes über den Aufbauplan der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Plan dokumentierte mögliche Flächenveränderungen im Bergedorfer Bezirk und schrieb gleichzeitig bereits bestehende Planungsvorhaben fort.
21. Dezember 1960
Richtfest für das erste "Hamburg-Haus" einer geplanten Bauserie. Das Bergedorfer Gebäude erhielt den Namen "Lichtwarkhaus" zu Ehren des Kunstpädagogen Alfred Lichtwark. Es sollte als mehrteiliges Kulturzentrum Bergedorfs dienen. Seit 1997 erinnert eine von Bergedorfer Bürgern gestiftete Gedenktafel an den Namensgeber.

1961

Sommer 1961
Baubeginn der Siedlung "Moosberg" nördlich der Bojewiese. Die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille errichtete hier 164 Wohnungen in Geschossbauweise, 56 Reihenhäuser sowie 36 Kleinsiedlerstellen. Von den 164 Neubauwohnungen waren 48 speziell als Rentnerwohnungen konzipiert, weitere 30% reservierte man für junge Ehepaare.
14. Januar 1961
Einweihung der katholischen Schule an der Chrysanderstraße. Zuvor war die Schule provisorisch im Kinderheim am Grasredder untergebracht gewesen.
29. Januar 1961
Premiere der Blutspende in Bergedorf. Das Deutsche Rote Kreuz rief zum ersten Spendetermin auf – 131 Freiwillige folgten dem Aufruf und kamen zur Berufsschule in der Wentorfer Straße.
27. Mai 1961
Komplette Einstellung auch des Güterverkehrs auf der Vierländer Bahn. Anschließend erfolgte der Rückbau sämtlicher Gleisanlagen vom Bahnhof Pollhof bis zur Elbe bei Zollenspieker.
23. September 1961
Ende der Personenschifffahrt zwischen Hamburg und Lauenburg auf der Elbe. Das erste Schiff der Linie war bereits 1951 außer Dienst gestellt worden, 1961 folgte als letztes Fahrzeug die "Hugo Basedow".
26. September 1961
Die Hauni-Werke präsentierten ihre konstruierte Riesen-Fernsehlotterie-Trommel. Das imposante Gerät maß 6,5 Meter Länge bei 1,2 Metern Durchmesser und konnte horizontal laufend 1,7 Millionen Lose aufnehmen – ein Gesamtgewicht von 480 Kilogramm.
18. Oktober 1961
Spektakulärer archäologischer Fund: Bei Sielarbeiten für Lohbrügge-Nord entdeckte man am westlichen Wall des Schlosses eine verborgene Kammer. Vermutlich diente sie im 16. Jahrhundert als Pulverlager. Weitere Grabungen förderten Kanonenkugeln und eiserne Türbeschläge zutage.
28. Oktober 1961
Grundsteinlegung für das Bergedorfer Hallenbad. Bürgermeister Dr. Nevermann bezeichnete in seiner Festrede die Schwimmhalle als Projekt, das die Eigenständigkeit Bergedorfs unterstreiche.
November 1961
Strukturreform der Bezirksversammlung: Nicht mehr der Bezirksamtsleiter fungiert als Vorsitzender, sondern ein aus der Mitte der Versammlung gewählter Abgeordneter nebst Stellvertreter.
7. November 1961
Bürgermeister Dr. Paul Nevermann übergab dem Bergedorfer Bezirksamtsleiter Albert Schaumann die Schlüssel für das "Lichtwarkhaus" – das erste fertiggestellte "Hamburg-Haus" als kultureller Mittelpunkt. Der ursprünglich geplante weitere Ausbau unterblieb jedoch, da nach der Februarflut 1962 alle Haushaltsmittel für den Hochwasserschutz benötigt wurden.
29. November 1961
Wiedergründung der Ochsenwerder Schützengemeinschaft im Lokal "Annenhof" als Nachfolgerin der Schützengruppe in der "Kyffhäuser"-Kameradschaft. Franz Meyer wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt.
14. Dezember 1961
Inbetriebnahme des Bergedorfer Schlachthofs an der Randersweide. Die Baukosten beliefen sich auf 600.000 DM. Der Betrieb wurde jedoch nur wenige Jahre aufrechterhalten.

1962

Die Große Sturmflut vom 16./17. Februar 1962
Die schwerste Flutkatastrophe seit 1865 setzte ein Fünftel des Hamburger Staatsgebietes unter Wasser. 317 Menschen starben in Hamburg, 20.000 wurden obdachlos, Schäden in Höhe von 2,9 Milliarden Mark entstanden. Der Orkan drückte das Wasser in die Elbmündung, Deiche brachen an 60 Stellen. Am Pegel Tatenberger Schleuse erreichte das Wasser NN+5,70m – die höchste Sturmflut seit 1825. Im westlichen Bergedorfer Gebiet brachen die Deiche bei Moorfleet, weite Teile von Billwerder, Moorfleet und Allermöhe wurden bis zum Oberen Landweg überschwemmt – fast bis zum Bergedorfer Stadtrand. Unter der Leitung des damaligen Innensenators Helmut Schmidt waren mehr als 25.000 Helfer im Einsatz.
Sturmflut 1962 - Hochwasserschäden in Bergedorf
Flutschäden im Bergedorfer Gebiet nach der Sturmflut vom Februar 1962
Sturmflut 1962 - Luftaufnahme der überschwemmten Gebiete
Luftaufnahme der überschwemmten Gebiete am 18. Februar 1962
April 1962
Verabschiedung von Bezirksamtsleiter Albert Schaumann nach langjähriger Tätigkeit als Bergedorfs "Bürgermeister". Sein Nachfolger wurde Wilhelm Lindemann, zuvor Ortsamtsleiter in Finkenwerder.
Ende Juni 1962
Großangelegte 800-Jahrfeier Bergedorfs anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1162. Mit Umzügen, Kirchenkonzerten, Ausstellungen, Festgottesdiensten und Veranstaltungen im und am Billtal. Am 24. Juni säumten Tausende von Schaulustigen die Straßen, um den großen Festumzug vom Lohbrügger Markt zum Billtal zu verfolgen. Der Abschluss erfolgte mit einem Großfeuerwerk im Billtal.
September 1962
Die AWO (Arbeiterwohlfahrt) eröffnete im Lichtwarkhaus, Holzhude 1, eine Senioren-Begegnungsstätte.
26. September 1962
Abriss der teilgesperrten Holzbrücke vom Kaiser-Wilhelm-Platz zum Schloss und Ersatz durch einen Neubau.
1. Oktober 1962
Beginn der Überwachung des ruhenden Verkehrs durch den ersten "Angestellten im Außendienst" der Bergedorfer Polizeiwache. Seine Aufgabe: Kontrolle von Parkverboten und ähnlichen Verstößen.
Dezember 1962
Die neue heilpädagogische Tagesschule Weidemoor in Boberg nahm ihren Unterrichtsbetrieb auf.

1963

1963
Beginn der ersten großen Deichreparaturen und Deichneubauten in den Vier- und Marschlanden zur Beseitigung der Hochwasserschäden von 1962 und zur Sicherstellung künftigen Deich- und Hinterlandschutzes.
2. Februar 1963
Zehn Hobbyzüchter gründeten den "Kaninchenzuchtverein Vierlanden" (HH20).
15. Mai 1963
Verkehrsfreigabe der Autobahn A1, südliche Umgehung, Bereich Georgswerder bis Barsbüttel. Damit konnten auch die ersten Fahrzeuge die neue Pylonen-Brücke über die Norderelbe bei Moorfleet nutzen.
13. Juni 1963
Richtfest für die Schwimmhalle auf dem Gelände der ehemaligen Fluss-Badeanstalt.
1963
Zwei Bergedorfer Schulen feierten ihr 75-jähriges Bestehen: Die Luisenschule am Ende des Reinbeker Wegs (19. Juni) und die Mädchenschule an der Chrysanderstraße (November).
13. Oktober 1963
Schulsenator Dr. Drexelius weihte in Curslack die erste Zentralschule der Vier- und Marschlande ein. Dies markierte den Anfang vom Ende der kleinen Dorfschulen im Landgebiet.
30. November 1963
Gründung des "Yacht-Club Zollenspieker" im Zollenspieker Fährhaus (Gastwirt Heinz Klockmann). Der Verein erhielt Zugang zum Hafen beim Fährhaus für seine Liegeplätze.

1964

1964
Die Hamburger Gaswerke (HGW) übernahmen von der Preussag das bei der laufenden Ölförderung anfallende Niedergas sowie das Hochdruckgas aus der Gaskappe der Erdölllagerstätte.
Januar 1964
Beschluss für einen Neubau des Freibades Bergedorf an der Ernst-Mantius-Straße.
28. Januar 1964
Der ehemalige Lehrer und Betreuer der Heimatsammlung im Schloss, Ludwig Uphoff, erhielt im Bergedorfer Spiegelsaal die "Lappenberg-Medaille" des Vereins für Hamburgische Geschichte für seine Vermittlung der Heimatgeschichte in zahlreichen Veröffentlichungen.
April 1964
Die Baubehörde verhandelte mit Schäfern über den Einsatz von Schafherden als lebende Rasenmäher auf den neuen Hauptdeichen.
April 1964
Innerhalb von acht Stunden wurde die Inneneinrichtung des historischen Bergedorfer Gasthofs "Stadt Hamburg" versteigert. Der bisherige Pächter Ohde wickelte die Auflösung ab.
29. April 1964
Erlass des "Gesetzes zur Ordnung deichrechtlicher Verhältnisse" (Deichordnungsgesetz - DOG). Ziel war die Überführung privater und staatlicher Deich- und Deichgrundflächen in städtisches Eigentum zur Unterhaltung als Straßen oder neue Hochwasserschutzanlagen. Auslöser war die Februarflut von 1962.
Juli 1964
Planung der Ingenieur-Schule an der Lohbrügger Kirchstraße, gebaut mit einer "Anschubfinanzierung" von Kurt A. Körber (Hauni-Werke).
Herbst 1964
Mehrere VHH-Buslinien (6, 5, 9, 30) durchfuhren nun auch das Neubaugebiet Lohbrügge-Nord.
September 1964
Der Spieker Markt fand letztmals an seiner traditionellen Stelle bei der Fährstelle Zollenspieker statt. Wegen Deichbegradigung musste ein neuer Platz gefunden werden.
3. September 1964
15 junge Vierländer gründeten im Haus von Magda Puttfarcken in Neuengamme die "Veerlanner Speeldeel – De Veerlanner". Ihr Ziel: Pflege von Volkstänzen, Heimatsprache, plattdeutschem Liedgut und Bewahrung der Vierländer Tracht aus dem 19. Jahrhundert.
24. September 1964
Die Bundesbahn gab grünes Licht für den Bau einer S-Bahnstation "Oberer Landweg". Damit konnte der Bau der Wohnungen in Bergedorf-West vorbereitet werden (tatsächlicher Baubeginn erst 1967 wegen fehlender Mittel).
25. November 1964
Die Klasse 9 der Kirchwerder Schule mit Werklehrer Peter Rühsen taufte fünf selbst hergestellte Optimisten-Jollen. Dies wurde der Grundstein für die Gründung des "Vierländer Segelvereins" im Folgejahr.

1965

1965
Nach einem neuerlichen Höhepunkt der Erdölproduktion in den Vier- und Marschlanden von rund 80.000 Tonnen ging die Ölförderung bis zur Aufnahme des Erdgas-Speicherbetriebs 1973 allmählich zurück.
1965
Einrichtung der DLRG-Zeltstation am Boberger Baggersee, die 1968 durch eine feste Station ersetzt wurde.
21. Januar 1965
Das Hamburger Abendblatt stellte den Entwurfsplan für Bergedorf-West vor. Nach dem Entwurf des Architekten Hans Ohlsen sollten 1.720 Wohnungen entstehen, überwiegend in drei- bis viergeschossigen Häusern und einigen Hochhäusern. Dazu waren eine Schule, ein Kinderheim und ein Ladenzentrum vorgesehen. Die Baubehörde plante einen P+R-Platz am neuen Bahnhof.
26. Februar 1965
Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit wurde die Bergedorfer Schwimmhalle "Bille-Bad" in Anwesenheit von Bürgermeister Edgar Engelhard, Senator Herbert Weichmann und weiterer Prominenz eingeweiht. Die Baukosten betrugen rund 7,7 Millionen DM.
März 1965
Inbetriebnahme der neuen Volksschule Max-Eichholz-Ring in Lohbrügge-Nord.
27. Mai 1965
Anlässlich des Besuchs der englischen Königin Elisabeth II. gingen in Bergedorf gemischte Streifen von "Bobbies" und hamburgischen Polizisten durch die Stadt.
Sommer 1965
Eröffnung der Minigolfanlage am Schillerufer. Mit den Erdarbeiten für die 18-Bahnen-Anlage war bereits im Januar begonnen worden.
30. August 1965
Beginn eines Versuchs mit der Anwendung der Parkscheibe im PKW auf vorerst 250 Stellflächen in Bergedorf.
25. September 1965
Klaus Garbers eröffnete in seiner Gaststätte in Kirchwerder-Howe eine Disco. Sie gilt heute als eine der ältesten noch bestehenden Hamburger Discos.

1966

1966
Durch Aufspülung entstand die Abtrennung des neu angelegten, bis zu 20 Meter tiefen Hohendeicher Sees von der Strom-Elbe. Dadurch wurde eine neue Freizeitlandschaft und ein weiterer Teil der 30 Kilometer langen Hochwasserschutzanlage nebst dem neuen Oortkaten-Hafen künstlich geschaffen.
1966
Einweihung der neuen katholischen Kirche St. Marien am Reinbeker Weg. Ein Relief an der Gebäudewand erinnert an die Vorgängerkirche.
Januar 1966
Bekanntgabe der Bildung des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV). Der Festakt hatte bereits am 29. November 1965 im Kaisersaal des Hamburger Rathauses stattgefunden.
März 1966
Inbetriebnahme der neuen großen Volksschule am Binnenfeldredder in Lohbrügge-Nord.
17. März 1966
35 interessierte Frauen gründeten in der Gaststätte Teufelsort, Kirchenheerweg, den Landfrauenverein Kirchwerder.
22. April 1966
Tod des Vierlanden-Malers Hans Förster. Er wurde auf dem Neuengammer Friedhof neben dem Grab von Hermann Haase beigesetzt.
Ende August 1966
Start des Hamburger Pilotversuchs "Parken mit Parkscheibe" in Bergedorf. Der auf ein Jahr befristete Versuch umfasste 11 Straßen und Plätze mit einer Parkdauer von zwei Stunden.
Dezember 1966
Erstmals fand ein Bergedorfer Weihnachtsmarkt im historischen Zentrum vor der St.-Petri-und-Pauli-Kirche statt.
1. Dezember 1966
Inkrafttreten des neuen Tarifs des Hamburger Verkehrsverbundes "HVV" für Einzelfahrausweise. Zum 1. Januar 1967 wurde der Gemeinschaftstarif auf Zeitkarten ausgedehnt.

1967

1967
Wentorfer Pioniere bauten eine Holzbrücke mit langem Steg als Teil des Bille-Wanderweges am Ende des Möörkenwegs zwischen Gehölz und Krähenwald.
Frühjahr 1967
Die "Bergedorfer Zeitung" zog mit Redaktion und Druckerei vom Bergedorfer Markt 6/7 in den Neubau am Curslacker Neuer Deich 50 um.
4. Februar 1967
Tod des Bergedorfer Grafikers Bruno Karberg (geboren 8. Februar 1896 in Curslack). Nach seiner Ausbombung hatte er ab 1943 sein Atelier am Glindersweg 25. Karberg und seine Mitarbeiter schufen die Werbung für Pedro-Kaffee, HWW, den Hamburger Senat, die Haspa, das Lichtwarkheft und vieles mehr.
1. April 1967
Schließung der amtlichen Müllkippe an der Riepenburg, Kirchwerder Mühlendamm. Zu diesem Zeitpunkt war im gesamten Landgebiet die System-Müllabfuhr eingeführt, sodass Müll und Unrat nicht mehr privat abgefahren werden mussten.
26. April 1967
13 Lohbrügger gründeten den "Bürgerverein Lohbrügge". Zweck: Förderung des kulturellen, gesellschaftlichen und kommunalen Lebens in Lohbrügge. Lohbrügge-Nord war gerade fertig geworden und die Bürger fühlten sich in den Parteien nicht vertreten.
6. Mai 1967
Die Eisenbahn Hamburg-Bergedorf beging mit einer Sonderfahrt vom Hauptbahnhof ihren 125. Geburtstag. Die Feier fand anschließend im Lichtwarkhaus statt.
Juni 1967
Planungsbeginn für die über 300 Meter lange Bergedorfer "Fußgängerstraße Sachsentor" sowie für ein Parkhaus am Vinhagenweg/Bergedorfer Schlossstraße.
1. September 1967
25 Theaterbegeisterte trafen sich im Boberger Unfallkrankenhaus, um das plattdeutsche Theater zu pflegen. Die "Lohbrügger Bürgerbühne" wurde aus der Taufe gehoben.
3. Dezember 1967
Propst W. Schwennen und Pastor Mühlenbeck legten den Grundstein für die Gnadenkirche am Schulenburgring in Lohbrügge-Nord.

1968

1968
Verlegung der DLRG-Zeltstation Overhaken an den durch die Deichbauarbeiten entstandenen Hohendeicher See. 1976 folgte eine feste Station am nördlichen Ufer.
1968
Die 1967 auf einer Harburger Werft gebaute "Kogge" für den Gastronomen Prelle erhielt ihren Liegeplatz im Serrahn-Hafen. Hier wurden Masten angebracht und der Rumpf mit Beton stabilisiert.
1968
Bei der Berufsfeuerwehr nahm der erste Notarztwagen seinen Dienst auf.
Januar 1968
Im "Museum für Hamburgische Geschichte" fand anlässlich "100 Jahre bei Hamburg – Bergedorf und die Vierlande" eine umfangreiche Bergedorf-Ausstellung statt.
18. Februar 1968
Gründung des Boberger Reitervereins e.V. mit Sitz im alten Bauernhaus Billwerder Billdeich 256, wo auch Hallen und Reitplatz entstanden.
März 1968
Bergedorfs erste Mini-Fußgänger-Einkaufsstraße entstand. Es war das kleine Teilstück des Neuer Weg zwischen Sachsentor und Hinterm Graben. Der Straßenbereich wurde hochgelegt und mit Platten versehen.
9. April 1968
Eröffnung der neuen Zentralschule Ochsenwerder am Elversweg.
10. Juni 1968
In Curslack wurde der "Yacht-Club Dove-Elbe" gegründet.
5. Juli 1968
Sieben Tauchsportler gründeten den "Unterwasserclub Bergedorf" mit Initiator Uwe Kirschner als Vorsitzendem.
30. September 1968
Eröffnung des neuen Postamts, Bergedorfer Straße 100. Der Altbau im Weidenbaumsweg/Am Bahnhof wurde erst 1976 abgerissen.
4. Oktober 1968
Propst W. Schwennen und Pastor Mühlenbeck legten den Grundstein für die Auferstehungskirche in Lohbrügge-Nord am östlichen Hangbereich des Grünen Zentrums.
30. November 1968
Frieda Jürs schloss den Mühlenbetrieb und das Ladengeschäft der Bergedorfer Windmühle an der Chrysanderstraße. Die 1823 als Lohmühle erbaute Mühle war nach 1865 als Kornmühle genutzt worden. Die Familie Jürs betrieb sie seit 1909.

1969

1969
Die Overwerder Bauern verkauften ihr vor der neuen Hochwasserschutzanlage liegendes Deichvorland an die langjährigen Nutzer, den 1921 gegründeten "Freien Wassersportverein Vorwärts". Die Sportler bauten am Overwerder Bogen ihr Vereinshaus.
12. Februar 1969
Gerd Hoffmann (21 Jahre) hielt vor der Genealogischen Gesellschaft Bergedorf seinen ersten öffentlichen heimatgeschichtlichen Diavortrag zum Thema "Die Kirchen in den Vierlanden". 1970 übernahm Hoffmann das Archiv Ludwig Uphoff und baute es aus. Das Archiv lieferte auch den überwiegenden Teil des Materials für diese Bergedorf-Chronik.
2. April 1969
Eröffnung der ersten sozialtherapeutischen Anstalt Deutschlands (damals noch "Sonderanstalt" genannt) für Gefangene und Sexualstraftäter im ehemaligen Gefängnis Ernst-Mantius-Straße.
Mai 1969
Zahlen zum Neubaugebiet Bergedorf-West: 784 Wohneinheiten bezogen, 1.148 im Bau, 268 in Vorbereitung. Inbetriebnahme der ersten Pavillons der Volksschule am Friedrich-Frank-Bogen.
15. Juni 1969
Einweihung der ev.-luth. Gnadenkirche in Lohbrügge-Nord, Schulenburgring/Mendelstraße.
16. Juni 1969
Der Aula-Anbau der Hansaschule mit darunter liegender Turnhalle brannte durch Brandstiftung völlig aus. Erst nach fast 18 Jahren, Mitte Mai 1987, wurde der Neubau der Turnhalle eingeweiht.
Wochenende 19./20. Juli 1969
Einweihung eines Groß-Schachplatzes im Schlossgarten am Weg zwischen Spielplatz und Rollschuhbahn. Die Figuren fertigte der Bergedorfer Künstler Janosch Enyedi.
Nacht vom 15. auf den 16. August 1969
Die Holzhandlung H.G. Behr brannte durch Brandstiftung ab. Nur Ostwind verhinderte ein Übergreifen auf benachbarte Wohnhäuser. Der Betrieb wurde 1970 am Curslacker Neuer Deich neu aufgebaut. Auf der alten "Behr'schen Insel" mitten in der Innenstadt (Kupferhof/Schleusengraben) steht seit 1973 das CCB.
1. September 1969
Eröffnung des Einkaufszentrums Bergedorf-West mit 21 Läden (u.a. Apotheke und Post), sieben Büros und Arztpraxen. Bauherren waren die Baugenossenschaft Bergedorf-Bille zusammen mit Hans-Jörg Siemers.
9. Oktober 1969
Die Bergedorfer Berufsfeuerwehr stellte bei ihrer Wache Chrysanderstraße die letzte Zinne des im Sommer 1969 abgerissenen Schlosstores auf. Dieses Tor war um 1875 gebaut und um 1898 erweitert worden.
Dezember 1969
Eröffnung des Alters- und Pflegeheims Moosberg auf dem Gelände des ehemaligen Versorgungsheims Billwerder.